Harscher Verweis für Wirt wegen Skinhead-Konzert: Kein

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Platz für Rechtsextreme in Mels Mels SG (sda)

Kein Platz für Rechtsextreme in Mels SG:

Der Gemeinderat hat nach einem Skinhead-Konzert vom Samstag dem Wirt,in dessen Lokal das Treffen stattfand, einen harschen Verweis erteilt.Künftig sind für Veranstaltungen Bewilligungen nötig. Amvergangenen Samstag trafen sich mehrere hundert Rechtsextremisten aus demIn- und Ausland im Saal des «Löwen» in Mels. Dieser Saalwird von der Gemeinde jährlich mit 40 000 Franken subventioniert.Der Wirt erklärte, er sei von dem Anlass «völlig überrumpelt»worden. Er habe nicht gewusst, um welche Gruppierung es sich handle. GrosseBesorgnis Mit grosser Besorgnis hat der Gemeinderat Mels von dem Konzertder internationalen rechtsextremen Szene im Löwensaal Kenntnis genommen,wie er in einem Communiqué schreibt. Für den Wirt habe er absolutkein Verständnis. Der Anlass sei ohne Vorankündigung und ohnebehördliche Bewilligung durchgeführt worden. Beunruhigend seivor allem das Vorgehen der Skinheads, die innert weniger Stunden dieseVeranstaltung organisieren konnten. Bewilligungspflicht Auf eine Schliessungdes Saals wird verzichtet, um die einheimischen Vereine nicht zu bestrafen.Künftig ist für alle Veranstaltungen in Melser Gastwirtschaftenmit Sälen eine Bewilligung nötig. Entsprechende Gesuche müssenmindestens 14 Tage zuvor eingereicht werden. Ortsfremde Veranstalter müssenzudem Statuten und weitere Dokumente und Nachweise einreichen. Bei Verstössengegen die Bewilligungspflicht, droht der Gemeinderat dem verantwortlichenWirt mit dem Entzug des Patents. Den Gemeindebeitrag von 40 000 Frankenan den Löwensaal will die Exekutive ernsthaft überdenken undbis zur Klärung der Situation aussetzen. Das Konzert, an dem mehrereGruppen aus Deutschland und Grossbritannien auftraten, war von der NationalenAufbau- Organisation des rechtsextremen Aktivisten Pascal Lobsiger organisiertworden. Die rechtsextreme Szene hattte sich in Mels im August vergangenenJahrs formiert. Ein Industriegebäude diente der rechtsextremen Gruppe«Rheinfront» als Treffpunkt. Als Rädelsführer giltder 20-jährige Robert Walser aus Maienfeld GR, genannt «Dragon».