Rütli-Feier als Lehrstück der Gleichstellung

Bund

Bundesfeier In zwei Wochen findet auf dem Rütli die Bundesfeier statt. Noch sind Eintrittskarten über den Bund Schweizerischer Frauenorganisationen (Alliance F) zu haben. Mit Hilfe dieses Ticketingsystems sollen Rechtsextreme von der Rütlifeier ferngehalten werden. Geplant ist die diesjährige Rütli-Feier als Frauenfeier. Sie habe diese Idee von Bundespräsidentin Calmy-Rey und Nationalratspräsidentin Egerszegi auf Anhieb «super» gefunden, sagt Rosmarie Zapfl, Alliance-F-Präsidentin und ehemalige CVP-Nationalrätin. Gleichzeitig wusste die erfahrene Politikerin aber auch, dass dies Diskussionen geben werde. Nichts ist laut Zapfl unversucht geblieben, die Frauen vom Rütli fernzuhalten. Zapfl räumt ein, dass sie bei der Organisation vielleicht zu fest auf den Geschlechteraspekt fokussiert habe. Doch sie habe auch feststellen müssen, dass «Frauen mit eigenen Meinungen und Ideen» immer noch Gegenreflexe auslösten. Ein Schwyzer Politiker sagte zu Zapfl, dass Egerszegi noch gerade ginge, aber die andere ? gemeint war Calmy-Rey ? wolle man auf keinen Fall. Zapfls Fazit: Die Frauen hätten zu wenig beachtet, dass eine teils konservative Innerschweizer Männerwelt immer noch nicht verstehe, dass Frauen überhaupt öffentlich tätig seien. Heute noch bekomme sie zu hören, es sei ein Fehler gewesen, dass die Schweizer Männer den Frauen 1971 das Stimmrecht zugewiesen hätten.