Pegida-Ableger in der Schweiz

20 minuten: BERN. Die islamfeindliche Bewegung Pegida aus Deutschland hat die Schweiz erreicht. SP-Politiker sind in Aufruhr.

Sie werfen den Muslimen vor, an der Krawallnacht in Zürich in der Nacht auf vergangenen Samstag be­teiligt gewesen zu sein, und ­beschimpfen den Islam als «Pisslam»: Die Organisation Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) hat in der Schweiz Fuss gefasst. In Deutschland hat sie bereits für kontroverse Diskussionen gesorgt. Vor einigen Tagen ging eine Facebook-Seite des Schweizer Ablegers online. Bisher hat sie über 600 «Gefällt mir»-Klicks erhalten.

«Es ist schockierend, dass auf dieser Facebook-Seite so offen fremdenfeindliche Parolen verbreitet werden», empört sich SP-Nationalrätin Nadine Masshardt. Man dürfe die Bewegung in der Schweiz nicht unterschätzen. Masshardt verlangt in einer Motion ein Monitoringsystem zur Beobachtung fremdenfeindlicher Internetinhalte. Adrian Pulver, Präsident der Schweizer Demokraten Stadt Bern, freut sich dagegen. Es sei wichtig, dass man sich zwar vom rechtsextremen Kern dis­tanziere, jedoch dürften Themen wie die Islamisierung nicht tabuisiert werden.

Die Erfolgschancen der Bewegung schätzt der auf Rechtsextremismus spezialisierte Journalist Fabian Eberhard aber als gering ein: «Hierzulande ist die Stimmung nicht so aufgeheizt und die radikalen Salafisten sind nicht so präsent.»