Halle droht mit Zutritts-Verweigerung: Schläger Balicha holt deutschen Hakenkreuz-Fighter nach Basel

Blick.ch: BASEL – Im Juni steigen in Basel Kampfsportler aus der ganzen Welt an der Martial-Arts-Messe in den Ring. Basel macht sich derweil gegen möglich Ausschreitungen bereit, denn an der Messe treffen sich auch Rocker, Hooligans und Zuhälter in der Rheinstadt.

Im Juni ist es so weit: Dann steht Basel ganz im Zeichen der harten Fights in Mixed Martial Arts. In der St.-Jakob-Arena treffen sich Kampfsportler aus der ganzen Welt an der «Swiss Las Vegas Fusion» und messen sich in der Mischung aus Ringen, Judo, Boxen und Kickboxen. Dies berichtet die «SonntagsZeitung» heute. 

Nichts für weiche Seelen also. MMA-Turniere standen in den letzten Jahren wiederholt in den Schlagzeilen. Der Kampfsport – bei dem fast alles erlaubt ist – lockt gewalttätige Rocker, rechte Hooligans und Zuhälter an. Immer wieder kommt es auch neben dem Ring zu Auseinandersetzungen. 

Organisator der Sause ist die Muttenzer Firma My First Choice GmbH und damit deren Geschäftsführer Paulo Balicha (39). Auch er ist ein bekannter Schläger. 2014 stürmte er mit rund 20 maskierten und bewaffneten Männern ein Training des Kickbox-Weltmeisters Shemsi Beqiri (BLICK berichtete). Beqiri wurde mit seinem Auftritt in einem SRF-Dokumentarfilm als Vetrauter und Förderer von «Carlos» bekannt.

Neonazi-Slogan auf dem Bauch

Der Grossanlass in Basel wird von der Polizei intensiv beobachtet. Dies vor allem auch wegen dem Kämpfer Frank Kortz (35). Der Deutsche ist in der Szene bekannt. Auf seinem Oberkörper prangen zwei Hakenkreuz-Tattoos, auf dem Bauch trägt er den Schriftzug «2yt4y». Der Code steht für «too white for you» – «zu weiss für Dich». Eine Losung der Neonaziszene.

Kortz verkehrt oft mit rechten Hooligans und macht Werbung für die einschlägige Kleidermarke Pro Violence. Sein Geld verdient er im Rotlichtmilieu, in Flensburg betreibt er einen FKK-Club. Zudem hat er schon Haftstrafen wegen Körperverletzung, Menschenhandels und illegalem Waffenbesitz abgesessen. Zuletzt wurde ihm sein Hang zur Gewalttätigkeit Ende 2015 zum Verhängnis. Die «Sonntagszeitung» schreibt, dass er sass drei Monate in Untersuchungshaft gesessen habe, nachdem ihm die Polizei bei einer Auseinandersetzung verhaftet hatte.

St.-Jakobs-Arena will keine Hakenkreuze

Über seine Verbindungen zur Neonazi-Szene sagte Kortz zur «Taz», dass er nicht mehr aktiv sei. Aber: «Ich bin kein Aussteiger.» Auch auf Facebook macht es nicht den Anschein, dass Kortz Abstand zu seinem früheren Leben halten wolle. Stolz zeigt er seine Tattoos auf mehreren Bildern. Zudem «gefällt» Kortz «Brotherhood 28», eine Plattenfirma, die mit dem Rechtsextremen-Netzwerk «Blood & Honour» in Verbindung steht.

Kortz sagt selbst, er trainiere in seinem Gym auch mit vielen Sportlern mit Migrationshintergrund. «Ich stehe zu meiner Vergangenheit», sagt er gegenüber einem «Taz»-Journalisten. Seine Tätowierungen wolle er nicht wegmachen lassen, was aber nichts mit seiner politischen Meinung zu tun habe, sondern mit Erinnerungen.

Die Betreiber der St.-Jakob-Arena wollen mit rechtsextremen Gedankengut angeblich nichts zu tun haben. Sie schrieben laut der «SonntagsZeitung» in einer Mail an die Eventorganisatoren: «Sollte Frank Kortz tatsächlich Hakenkreuze tätowiert haben, so sind diese abzudecken. Ansonsten werden wir dieser Person den Zutritt in unsere Arena verweigern müssen.» (stj)