Schwarze Liste mit «Schweizgegnern»

NeueZürcherZeitung

Pro Libertate empört über Expo-Theater

(sda) Das 1. August-Spektakel an der Expo hat den Zorn von Pro Libertate entfacht. Die ganz rechts stehende Vereinigung für Freiheit, Demokratie und Menschenwürde startet eine schwarze Liste. Eröffnet wird sie von Lukas Bärfuss und Samuel Schwarz. Pro Libertate-Präsident Werner Gartenmann bezeichnete am Freitag das auf der Expo-Arteplage in Biel aufgeführte und vom Fernsehen übertragene Stück «august02-août02-agosto02-avust02» als eine vorsätzliche und unnötige Provokation. Das Stück von Bärfuss (Autor) und Schwarz (Regie) bleibe auch ohne schlüssige Antworten. Bärfuss und Schwarz eröffnen jetzt die schwarze Liste von Pro Libertate, wie es in deren jüngsten «Mitteilungen» heisst. Die Liste soll Personen aufführen, «welche die Schweiz und ihre Geschichte ächten sowie politische und kulturelle Toleranz mit ideologischem Meinungsterror niederwalzen».

Pro Libertate will die Liste wirkungsvoll an die Öffentlichkeit tragen, damit die politisch Verantwortlichen endlich den Unmut der schweigenden Mehrheit erführen. Ziel sei, diesem Treiben den Nährboden – unter anderem Steuermillionen – zu entziehen. Gemäss Gartenmann soll dies via Internet oder mit Inseraten geschehen. Zurzeit sei man daran, das nötige Geld zu sammeln. Voraussichtlich Anfang 2003 werde die Liste mit einem Paukenschlag publiziert. Bis dahin hätten die rund 3000 Mitglieder von Pro Libertate Gelegenheit, dem Vorstand weitere Namen vorzuschlagen. Auf der Liste würden die Tätigkeiten der Angeprangerten und deren politische Herkunft aufgezeigt werden. «Es geht nicht darum, ihnen das Haus anzuzünden», sagte Gartenmann. «Wir wären auch bereit, mit diesen Leuten ein Podiumsgespräch zu veranstalten.»