Rechtsradikale NPS aufgelöst

Blick

Bern – David Mulas (24), Präsident der rechtsradikalen „Nationalen Partei der Schweiz“ (NPS), gab gestern die Auflösung seiner Partei bekannt.
Mulas gestern zu Blick: «Ich habe das Ganze unterschätzt und möchte mich dafür entschuldigen.» Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus forderte den Bund schon am vergangenen Freitag auf, die NPS zu verbieten (Blick berichtete). Zudem reichte die Stiftung Strafanzeige gegen die NPS ein – wegen Verletzung des Antirassismusartikels.
Für die Auflösung seiner Partei gibt David Mulas aber andere Gründe an: «Es gab Schlägereien zwischen Linken und Rechten. Meine Haustüre wurde verschmiert und ich wurde bedroht. Da lösten wir die Partei auf.» Mulas behauptet, er habe keine Unruhe gewollt, sondern sich um «das Wohl der Schweiz» gesorgt.


Berner Zeitung 2.5.00

Rechtsextremismus NPS nur ein «grosser Bluff»? David Mulas, Präsident der rechtsradikalen Nationalen Partei Schweiz (NPS), will die Partei bereits wieder aufgelöst haben. Dies sagte er gegenüber dem Berner Alternativ-Radio RaBe. Mit nicht geringem Schreck erfuhr das linke, selbstverwaltete Radio RaBe letzte Woche, dass Mulas, der sich bei RaBe um eine Praktikumsstelle bemüht hatte, die NPS gegründet hatte. In einem Gespräch mit dem «hintergangenen» Radio hat sich Mulas nun von der Parteigründung distanziert. In einem Communiqué vom Montag gibt RaBe Gesprächsausschnitte mit Mulas wieder, worin dieser die Auflösung der NPS erklärte. Das Ganze sei ein «grosser Bluff» gewesen. Er bedaure, was er angerichtet habe. Mulas selbst will gegenüber den Medien vorläufig keine Stellung mehr beziehen. Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus forderte vom Bund ein Verbot der NPS. Zudem hat sie Strafanzeige wegen Verletzung des Antirassismusartikels durch die NPS eingereicht. sda


Neue Zürcher Zeitung 02.05.2000

NPS – gegründet und schon wieder aufgelöst fre. David Mulas, «Präsident» der rechtsradikalen Nationalen Partei Schweiz (NPS), will die Partei, die zwei Mitglieder habe, bereits wieder aufgelöst haben. Dies sagte er gemäss einer Pressemitteilung des Berner Alternativ-Radios RaBe. Bei diesem hatte er sich um eine Praktikumsstelle bemüht. Das Ganze sei ein «grosser Bluff» gewesen. Auslöser war eine Internet-Recherche über Expansionsabsichten der Nationalen Demokratischen Partei Deutschland (NPD). Mulas bedaure, was er angerichtet habe. Er habe zuviel Energie, die er nicht ausleben könne. – Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus forderte nach Bekanntwerden der «Parteigründung» vom Bund ein Verbot der NPS. Zudem hat sie Strafanzeige wegen Verletzung des Antirassismusartikels durch die NPS eingereicht.