PNOS Ostschweiz Aufgelöst

Im Dezember 2015 gründete eine Handvoll zumeist blutjunger Aktivisten die PNOS Sektion Ostschweiz. Als Vorsitzender wurde der damals 20-jährige, ehemalige JSVP-Politiker Robin Keller, vorgestellt. Nur gerade sieben Monate später gab er allerdings seinen Austritt aus der Partei bekannt und bezeichnete seine Mitgliedschaft als «grossen Fehler» – offensichtlich um seine militärische Karriere nicht zu gefährden, war er doch kurz zuvor zum Leutnant befördert worden.

Aufsplittung in verschiedene Sektionen

Im Oktober 2016 feierte die PNOS schliesslich in Kaltbrunn SG die Gründung der fünf Kantonalsektionen Glarus, Graubünden, Schaffhausen, St. Gallen und Thurgau. Diese sollen aus der PNOS Ostschweiz hervorgegangen und nun selbständig aktiv sein. Zur Gründungsfeier wurde Balladensänger Philipp «Phil» Neumann, Sänger der rechtsextremen Band FLAK eingeladen. Trotz grossem medialem Rummel und offiziellem Einreiseverbot für Phil Neumann konnte die Feier im Landgasthof Löwen ungestört stattfinden.

Während von den PNOS Sektionen Graubünden und Schaffhausen bisher kaum Lebenszeichen zu vernehmen waren, waren andere Ostschweizer Sektionen bereits vor der offiziellen Gründungsfeier aktiv. Im Falle der Sektion Glarus bestand seit Ende 2014 ein Infoportal. Erstmals an die Öffentlichkeit traten sie rund ein Jahr später mit einer Transparentaktion und im April 2016 mit der Organisation einer Gedenkfeier zur Schlacht bei Näfels, welche von rund 40 Personen besucht wurde. Ende 2016 machte die PNOS Sektion Glarus mit Flugblättern gegen eine Moschee in Netstal mobil und warf ihnen Verbindungen zum Salafismus vor – allerdings ohne entsprechende Beweise zu liefern. Vorsitzender der Glarner Sektion ist seit Mitte 2016 der Hammerskin Florian Gerber, welcher seit Jahren in der rechtsextremen Szene anzutreffen ist. Zugleich nimmt er neu die Funktion des Jugendverantwortlichen in der Mutterpartei wahr.

Flugblatt- und Plakataktionen

Auch die St. Galler Sektion machte bereits im Laufe des Jahres 2016 mit fremdenfeindlichen Plakataktionen auf sich aufmerksam. Die Gemeindebehörden von Rapperswil-Jona erstatteten in der Folge gar Anzeige gegen unbekannt, da die Stadt unerlaubt mit den PNOS-Plakaten zugepflastert wurde. Als Vorsitzende der PNOS Sektion St. Gallen präsentiert sich die bislang unbekannte Tamara Klingler, welche gleichzeitig die Funktion der Kassierin in der PNOS Schweiz ausübt.

Unter dem Label der PNOS Ostschweiz wurden auch in Frauenfeld bereits zwei Mal islamfeindliche Flugblätter gegen den geplanten Bau einer Moschee verteilt. Es scheint, als hätte sich die PNOS in der Ostschweiz hauptsächlich auf Flugblatt- und Plakataktionen spezialisiert – ohne allerdings massgeblich etwas damit zu erreichen.