Bereits zu Gründungszeiten der PNOS verfügte diese über aktive Strukturen im Kanton Aargau – mit Sacha Kunz und Jan Werfeli stammten gleich zwei ihrer Vorstandsmitglieder aus der Region. Kunz und Werfeli, damals Presseprecher der PNOS, zogen sich aber nach der Verurteilung aufgrund des an die NSDAP angelehnten Parteiprogrammes aus ihren öffentlichen Tätigkeiten zurück.
Eine eigentliche Sektion existierte hingegen im Kanton Aargau damals noch nicht, obwohl die PNOS mit dem aus Wettingen AG stammenden Ralph Aschwanden 2003 zum ersten Mal in ihrer Geschichte zu den Nationalratswahlen antrat. Ihr Wahlplakat, welches direkt an ein antisemitisches Plakat der «Nationalen Front» aus den 30-er Jahren angelehnt war, sorgte für den gewünschten Medienrummel.
Parteienbummler am rechten Rand
Doch erst 2009 eröffnete die PNOS mit dem Infoportal Aargau erstmals eine offizielle Webpräsenz für den Kanton. Betreut wurde das Infoportal von Pascal Trost, welcher seit Jahren in der rechtsextremen Szene verkehrte. Trost war ursprünglich Mitglied der Freiheitspartei Schweiz, anschliessend kandidierte er 2005 auf der Liste der SVP für den Grossrat, bevor er auch dort wegen seiner rechtsextremen Aktivitäten ausgeschlossen wurde. Trost nahm 2005 auch an Treffen der konspirativ organisierten Nationalen Ausserparlamentarischen Opposition (NAPO) teil. 2009 trat er in Deutschland als Redner am «Fest der Völker» auf – organisiert von der Thüringer Szene, aus deren Umfeld die Rechtsterroristen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) stammen.
Trotz der einschlägigen Verbandelung ihres damaligen Vorstandsmitgliedes blieb es um das Aargauer Infoportal weitgehend ruhig. In unregelmässigen Abständen wurden Texte zu nationalen und lokalpolitischen Themen publiziert. Erst ab 2016 versuchte die Sektion mit Anlässen zur Mitgliederwerbung und Flugblattaktionen gegen Asylunterkünfte wieder vermehrt auf sich aufmerksam zu machen – es scheint naheliegend, dass eine neue, jüngere Person das Zepter in die Hand genommen hat.