Meinrad Stöcklin kalt gestellt · Legendärer Polizeisprecher vor Rauswurf?

Blick.ch: ZÜRICH – Er ist seit 16 Jahren die Stimme und das Gesicht der Kantonspolizei Baselland. Jetzt steht Meinrad Stöcklin gemäss einem Medienbericht kurz vor dem unfreiwilligen Abgang.

Er schrieb von «armem Langohr» als die Polizei im Baselbiet einmal einen Esel aus einer misslichen Lage befreien musste und sicherte seinem Korps mit vielen anderen solcher Tiermeldungen ein positive Image. Zuletzt sorge er – für Medienprofis ein absolutes No-go – selber unfreiwillig für Schlagzeilen. Die Rede ist von Meinrad Stöcklin, dem Sprecher der Kapo Baselland, der zuletzt Haue kassierte, weil er auf Facebook einen Post von Neonazis weiterverbreitet hatte.

Wie die «Basler Zeitung» gestern berichtete, steht Stöcklin in Liestal vor dem Abgang. Wie der Generalsekretär der Sicherheitsdirektion, Stephan Mathis, gegenüber der Zeitung festhält, liege zurzeit zwar keine Kündigung vor. «Aber man stehe in Verhandlungen über die Auflösung des Arbeitsverhältnisses», schreibt die Zeitung. Wie Mathis dem Blatt weiter ausführt, sei «über den Inhalt Stillschweigen vereinbart worden». Stöcklin war zum letzten Mal am 16. August am Arbeitsplatz und bis zu seinen Ferien krankgeschrieben. Anderthalb Jahre nachdem der Baselbieter Polizeikommandant Mark Burkhard dem langjährigen Sprecher die Kommunikationsleiterin Barbara Richard aus der PR-Branche vor die Nase setzte, kommt es nun offenbar zur Trennung.

Dem Polizeikommandant soll Kommunikationsstil missfallen haben

Wie Vertraute aus Polizeikreisen der «Basler Zeitung» mitteilten, muss dem Polizeikommandanten der Kommunikationsstil Stöcklins und dessen Präsenz in der Öffentlichkeit von Anfang an nicht gefallen haben. Burkhard, der im Oktober 2013 das Kommando im Baselbiet übernahm, strukturierte die Abteilung Kommunikation neu und startete schon im Jahr 2014 ein ungewöhnlich langes Evaluationsverfahren für die Leitung. Sodann entschied sich der Kommandant für die PR-Frau Richard aus der Versicherungs- und Bankenbranche. Stöcklin, der für den Chefposten auf der Strecke blieb, musste die Verantwortung für die «externe Kommunikation» übernehmen.

Wie die «Basler Zeitung» weiter schreibt, sei dem Sprecher fachlich kein Vorwurf gemacht worden: «So mussten offenbar, um die Arbeitsverhältnis aufzulösen, Lappalien herangezogen werden  – etwa aus dem Privatbereich. Zum Beispiel Facebook-Einträge.» Damit spielt die Zeitung einen Eintrag von Stöcklin im Social-Media-Netzwerk herunter, bei dem er einen Post weiterverbreitete, den ursprünglich der bekannte Deutsche Neonazi Mario Rönsch schrieb. (hlm)

Publiziert am 27.09.2016 | Aktualisiert vor 2 Minuten