Hunderte setzen ein Zeichen gegen Rassismus

Berner Zeitung.

Zwischen 200 und 300 Personen demonstrierten am Samstag gegen Rassismus auf dem Bundesplatz in Bern.Die meisten Demonstranten trugen Masken. Zum Protest gingen die Demo-Teilnehmer auf die Knie und reckten die rechte Faust in den Himmel.

Am Samstagnachmittag demonstrierten 200 bis 300 Personen auf dem Berner Bundesplatz gegen Rassismus und Polizeigewalt. Die Teilnehmer einer unbewilligten Lockdown-Demo wurden von der Polizei weggewiesen.

sl, tag

Bis zum Auftakt der Kundgebung sassen die Demonstranten am Rande des Bundesplatzes im Schatten. Kurz nach 14 Uhr kam Bewegung in die überschaubare Menge – 200 bis 300 Personen waren es, die an diesem Samstagnachmittag in Bern gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt setzten.

Zur Kundgebung mit dem Namen «Exit Racism Now!» hatten im Vorfeld verschiedene Anti-Rassismus-Organisationen aufgerufen. Auch die Juso der Stadt Bern verbreitete den Flyer. Es war die erste bewilligte Demonstration seit dem Corona-Lockdown. Die Teilnehmer waren verpflichtet, Masken zu tragen – fast ausnahmslos alle Demonstrierenden hielten sich auch daran.

Sieben Forderungen

Die vorwiegend sehr jungen Menschen waren schwarz gekleidet, viele von ihnen trugen auf den T-Shirts die Namen von Menschen, die weltweit aufgrund rassistischer Polizeigewalt ums Leben gekommen sind. In Gedenken an George Floyd legten sich die Demonstranten genau 8 Minuten und 46 Sekunden auf den Boden. Das war die Zeitspanne, während der ein Polizist in den USA sein Knie auf Floyds Hals drückte, was zu dessen Tod führte. Der Vorfall von Ende Mai löste weltweite Proteste gegen Rassismus aus.

Die Demonstrierenden stellen sich hinter sieben Forderungen, mit denen Rassismus in der Schweiz bekämpft werden soll. Unter anderem verlangen die Initianten eine unabhängige Beschwerdestelle bei Polizeigewalt oder die Entfernung aller Statuen und Strassennamen, die einen rassistischen oder kolonialistischen Hintergrund haben.

Die Demo verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Nach einer knappen Stunde löste sich die Menge wieder auf.

Lockdown-Gegner weggewiesen

Gleichzeitig haben sich – wie jeden Samstag seit Beginn der Coronakrise – einige Lockdown-Gegner auf dem Bundesplatz versammelt. Diese Kundgebung findet jeweils ohne Bewilligung statt.

Gegen 14.15 suchte die Polizei das Gespräch mit den Teilnehmern und forderte diese auf, den Bundesplatz zu verlassen und Platz für die bewilligte Anti-Rassismus-Demo zu machen. Die meisten kamen der Aufforderung nach. Ein Mann, der sich weigerte den Platz zu verlassen, wurde abgeführt.