Polizei stellt Schusswaffen bei zwei 19-jährigen Rechtsextremisten sicher

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In Winterthur kam es am Mittwochnachmittag zu einer Razzia der Polizei. Die Beamten fanden mehrere Waffen im Haus.

Am Mittwochnachmittag ist es im Rahmen von zwei Hausdurchsuchungen in der Stadt Winterthur zu mehreren Sicherstellungen von Schusswaffen gekommen. Im Fokus der Aktion standen zwei Schweizer im Alter von 19 Jahren.

Die beiden Schweizer stehen im Verdacht, rechtsextremes Gedankengut zu pflegen und weiterverbreiten zu wollen. Laut Kapo-Sprecher Marc Besson ist die Aktion über längere Zeit geplant gewesen. Neben der Kantonspolizei Zürich standen auch Beamte der Stadtpolizei Winterthur im Einsatz. Die weiteren Ermittlungen führt die Kantonspolizei Zürich.

In den letzten Tagen wurde in den Medien vermehrt über einen 19-jährigen Winterthurer berichtet, der als einer der Köpfe der rechtsextremen Organisation «Eisenjugend Schweiz» stehen soll. Dabei handelt es sich um einen Studenten der Zürcher Hochschule der Künste. Ob die Hausdurchsuchungen gegen den 19-Jährigen gerichtet waren, konnte die Polizei auf Anfrage nicht beantworten. Besson sagt: «Weitere Angaben zum zeitlichen oder taktischen Vorgehen können nicht gemacht werden.» Nach Angaben des Tages-Anzeigers soll der Kunststudent mehrere halbautomatische Gewehre zu Hause lagern.

Mehrere Studenten der ZHDK haben inzwischen auch eine Petition lanciert, damit sich die Schule vom mutmasslichen rechtsextremen Studenten trennt. Dieser soll in der Vergangenheit mit antisemitischen Stickeraktionen und rechtsextremen Zoom-Attacken an der Schule aufgefallen sein. Im Schreiben heisst es: «Wir – Student*innen, Angehörige und Absolvent*innen der ZHdK – fühlen uns bedroht, wenn sich ein Mensch mit einer solch menschenverachtenden, rassistischen, sexistischen und antisemitischen Geisteshaltung an der Hochschule frei bewegen kann.» Man fordert, dass der Winterthurer sofort exmatrikuliert wird.

Rektor Thomas D. Meier hat in einem internen Mail an alle Studierende und Mitarbeitende klargestellt, dass die ZHdK die aktuellen Hinweise und Vorkommnisse sehr ernst nimmt und keinen Rassismus, keinen Antisemitismus oder andere Diskriminierungen duldet. Man weise zudem darauf hin, dass die Täterschaft des Zoom-Bombings nicht geklärt ist. Die ZHdK hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen.