«Gefahr eines Anschlags gering»

Werdenberger & Obertoggenburger: In Nizza endete der französische Nationalfeiertag blutig. Nun werden bald auch in der Schweiz und Liechtenstein die Nationalflaggen geschwungen. Obwohl die Gefahr eines Anschlags gering ist, wird die Wachsamkeit erhöht.

VADUZ/REGION. Nachdem Frankreich am Nationalfeiertag Opfer eines Attentats geworden ist, laufen in der Schweiz und in Liechtenstein die Vorbereitungen zu den grossen Feierlichkeiten am 1. bzw. 15. August. Hier wie auch dort sind Sicherheitsvorkehrungen – nicht erst seit heute – ein absolutes Muss. Nach dem Anschlag in Nizza ist die Anspannung aber sicher leicht erhöht. Denn auch, wenn Sicherheitsexperten neutrale Länder wie Liechtenstein und die Schweiz nicht als potenzielle Ziele von Attentätern sehen, so kann es doch nie ganz ausgeschlossen werden.

«Kein Gefährdungspotenzial»

Um die Sicherheit anlässlich des liechtensteinischen Staatsfeiertags am 15. August ist die Landespolizei besorgt. Sie überprüft das Sicherheitsdispositiv regelmässig und passt es, wenn nötig, an. In diesem Jahr wird es laut Mario Büchel, Chef der Sicherheits- und Verkehrspolizei, jedoch «nicht gross verändert». «Wir sehen kein grosses Gefährdungspotenzial.»

Das Risiko, dass ein Attentat wie in Nizza hierzulande geschehe, sei um einiges geringer als etwa in Ländern, die militärische Einsätze in Kriegsgebieten geführt hätten. Dennoch würden die Achtsamkeit auf bestimmte Situationen geschärft und die Leute noch einmal geschult. Denn: «Zu 100 Prozent kann ein Attentat nirgends und niemals ausgeschlossen werden», weiss Büchel. Personenschutz erhalte lediglich die fürstliche Familie, wenn sie sich in der Öffentlichkeit bewege. Wie viele Polizisten im Rahmen des Staatsfeiertages im Einsatz sein werden, verrät der Sicherheitschef nicht. Die Landespolizei vertraue hier auf die Erfahrungen der vergangenen Jahre und habe damit gute Erfahrungen gemacht.

Schweiz: Sicherheit erhöht

Auch in der Schweiz laufen die Vorbereitungen auf die 1.-August-Feiern auf Hochtouren. Die Organisatoren machen sich vor allem bei der Bundesfeier auf dem Rütli Gedanken. Denn dort ist die Terrorbedrohung nicht erst seit diesem Jahr ein Thema. Schon mehrfach wurden die Bundesfeiern von Rechtsextremen gestört, 2007 zündete ein Mann, der als «Rütli-Bomber» in die Geschichte einging, einen Sprengsatz. Wie «20 Minuten online» berichtet, gelten dort deshalb seit rund zehn Jahren erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Auf das Rütli kommt nur, wer ein gültiges Billett hat. Und die Identität der angemeldeten Personen wird bereits im Vorfeld überprüft. Die Polizei ist laut Organisator Lukas Niederberger sowohl beim Schiffssteg in Brunnen als auch in Seelisberg und dem Rütli selber vor Ort. Und die 1.-August-Rednerin Carla del Ponte steht zudem unter Personenschutz.