Fight Basement Zürich (FBZ)

Das Fight Basement Zürich, aktuell in Räumlichkeiten in Glattbrugg untergebracht, erscheint auf den ersten Blick wie jedes andere Kampfsportdojo. Erst bei genauerem Hinschauen wird deutlich, dass sich unter den Nutzerinnen und Nutzern des breiten Kampfsportangebotes etliche Rechtsextreme aus dem Raum Zürich befinden. Der Betreiber des Fight Basements, Dominic Severin Wiederkehr, ist offenbar mit der Neonazi-Szene der Region bestens vernetzt.

Alte Freunde…

Der Besitzer des FBZ, früher als gewaltbereiter Hooligan für die «Hardturm-Front» auf dem Feld und der Wiese – heute als Wettkampfrichter an Kampfsportanlässen anzutreffen, scheint keine Berührungsängste gegenüber Neonazis zu haben. Ein altbekanntes Gesicht, das sich im Gegenteil zu Wiederkehr auch heute noch in der Zürcher Hooligan-Szene rumtreibt und im FBZ trainiert, ist Stefan Nufer. Nufer, auf dessen Brust stolz ein Hakenkreuz-Tattoo prangt, ist seines Zeichens Ex-Hammerskin und war Mitglied der ehemaligen Schweizer Rechtsrockband «Erbarmungslos».

Neonazis unter Kämpfern

Nebst diversen lose organisierten Neonazis finden sich unter den Nutzern des Fight Basements auch Mitglieder der Zürcher Sektion des internationalen Blood & Honour Netzwerks, beispielsweise Erika Pavano oder Andreas Heil. Auch zum Chef der Zürcher B&H-Sektion scheint Wiederkehr eine gute Beziehung zu unterhalten. So bedankte er sich öffentlich bei André Senn für dessen Unterstützung an der dritten Ausgabe des «Day of the Fights», eines von Wiederkehr organisierten Boxevents an dem auch andere Kampfsportschulen teilnehmen.

An der letzten «Day of the Fights» im Herbst 2016 kam es vor dem Kampf von M. Stöckli – er tritt als K1-Boxer fürs FBZ an – zum Schaulaufen der Zürcher B&H-Sektion inklusive ihrer Anwärter. Alle waren sie da, um Stöckli, den K1-Kämpfer aus ihren eigenen Reihen, anzufeuern. M. Stöckli trat bisher nicht öffentlich als B&H-Mitglied in Erscheinung, ist aber eindeutig der rechtsextremen Szene zuzurechnen. So ist auf seiner Brust «Whatever it takes», der Leitspruch von Combat 18, zu lesen. Combat 18 gilt gemeinhin als bewaffneter Arm von B&H. Der Spruch wird ergänzt durch das von Blood-&-Honour-Mitgliedern oft verwendete Symbol des SS-Totenkopfschädels. Seine Schulter schliesslich ziert die Tätowierung einer schwarzen Sonne, ein unter Rechtsextremen sehr beliebtes Motiv.

Fightclub 28

Neben André Senn, Kevin Gutmann, Marc Seiler und anderen langjährigen Mitgliedern, welche mit Damenbegleitung an der Fight Night erschienen, war auch die Riege der Anwärter von B&H Zürich vertreten: Silvan Bingisser, Remo Brunner, Stefan Jud und Sandro Hertig. Einige B&H-Mitglieder trainieren auch selber im Fight Basement Zürich und brüsten sich damit in den sozialen Medien. Andre Senn und Dominic Wiederkehr posteten beispielsweise beide dasselbe Bild, bei dem B&H-Mitglieder beim Trainining im FBZ zu sehen sind.