Familie bei Angriff in Burgdorf BE verletzt

Der Bund

Eine Familie ist in Burgdorf BE angegriffen und verletzt worden. Die Opfer bezeichnen die Angreifer als stadtbekannte Angehörige der rechtsextremen Szene, die Polizei hält sich bedeckt und verweist auf laufende Ermittlungen.

Die Familie sei am Freitagabend mit Freunden in einem Restaurant essen gewesen, wie Familienvater Erwin Brünisholz die Vorgänge auf Anfrage schilderte. Unmittelbar nach dem Verlassen des Lokals seien sie von zunächst drei Jugendlichen verbal, später handgreiflich attackiert worden. Schliesslich hätten sich noch weitere Rechtsextreme zur Gruppe gesellt.

Von der dreiköpfigen Familie wurde insbesondere die Mutter sowie der 32-jährige Sohn verletzt. Sie mussten im Spital ärztlich behandelt werden, wie Brünisholz weiter erklärte. Einer der Täter habe mit einem Gürtel auf die Opfer eingeschlagen.

Brünisholz identifizierte die Schläger als stadtbekannte Rechtsradikale. Als Motiv vermutet er Rache. Sein Sohn habe sich im Januar für eine Freundin eingesetzt, die von den Rechtsradikalen verbal attackiert worden sei. Daraufhin sei er von diesen ebenfalls und bedroht worden. Inzwischen habe die Familie einen Anwalt eingeschaltet und wolle Anzeige erstatten.

Bei der Polizei gibt man sich zum Vorfall bedeckt. Man habe Kenntnis vom Vorfall, sagte Polizeisprecher Olivier Cochet auf Anfrage. Was genau passiert sei, werde derzeit untersucht. Ebenfalls noch nicht klar sei, ob es sich bei den Angreifern um Angehörige der rechtsextremen Szene handle.

In Burgdorf wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Vorfälle mit rechts- und linksradikalen Jugendlichen registriert. So kam es beispielsweise am Burgdorfer Sommerfest Solennität im vergangenen Jahr zu einer Auseinandersetzung zwischen rechtsnationalen und links gesinnten Besuchern.

Derzeit stehen die Beteiligten in Burgdorf vor Gericht. Am Vorfall beteiligt war der bis Ende 2005 amtierende Präsident der Berner Sektion der Partei national orientierter Schweizer (PNOS).