Wie Gemeinderatspräsident Peter Schmid gestern auf Anfrage sagte, wäre es zu diesem Zeitpunkt nicht vernünftig gewesen, die Veranstaltung noch auflösen zu wollen. Abwart Hans Josi habe, als er beim Schulhaus eingetroffen sei und realisiert habe, was da l

Der Bund

Für Gemeinderatspräsident Peter Schmid ist klar: Die Gemeinde Wimmis sei nicht bereit, ihre Infrastruktur für solche Anlässe zur Verfügung zu stellen. Wäre bekannt gewesen, wer die Veranstalter sind, hätten diese «sicher keine Bewilligung erhalten». Und hätte die Gemeinde von diesem Konzert zu einem Zeitpunkt erfahren, als noch keine Leute dort waren, «hätten wir die Bude geschlossen». So, wie es jetzt abgelaufen sei, könne man niemandem einen Vorwurf machen, sagte er.

Für Heinz Portner, der die Bewilligung erteilte und sich jetzt verschaukelt fühlt, hat die Geschichte bloss einen positiven Aspekt. «Wir wissen jetzt, wie sie vorgehen.» Künftig werde man bei unbekannten Gesuchstellern eher Abklärungen treffen und dazu die Polizei kontaktieren.

Dass ausgerechnet Wimmis als Veranstaltungsort für ein Neonazi-Konzert ausgesucht wurde, schreibt Gemeinderatspräsident Peter Schmid eher dem Zufall zu. Rechtsextremistische Tendenzen habe er bisher in der Gemeinde nicht festgestellt.

Zweite Veranstaltung in Folge

Gemäss einer Mitteilung der Antifa Oberland steht hinter dem Konzert «aller Wahrscheinlichkeit nach» die lokale Sektion der Pnos (Partei National Orientierter Schweizer). Diese hatte bereits eine Woche zuvor in Unterseen einen Anlass durchgeführt. Dort hatte der in Deutschland lebende französische Rechtsextremist Pierre Krebs einen Vortrag gehalten («Bund» vom 5. März).

Auf der Internetseite der Pnos Berner Oberland sind beide Veranstaltungen aufgeführt. Gemäss dieser Darstellung hat die Sektion Oberland der «Musikveranstaltung in Wimmis» aber lediglich «beigewohnt». Musiker aus Deutschland und der Schweiz hätten zwischen 22 und 2 Uhr das rund 280-köpfige Publikum «mit ihren harten und klaren Klängen» begeistert. Aufgetreten sind Bands wie «Legion of Thor» und «Eugenik». Wie es auf der Webseite wörtlich heisst, stand die Veranstaltung «im Zeichen gegen die vom Staat ausgeübten Repressionen gegen die nationale Erneuerungsbewegung in der Schweiz und diente als Alternative gegen die in sich zermürbende Konsumgesellschaft». Und weiter schreiben die «Freien Aktivisten» und die Pnos Berner Oberland, sie würden sich auch weiterhin das Recht herausnehmen, solche Veranstaltungen durchzuführen. Anfragen wurden gestern von der Pnos nicht beantwortet.