SVP Solothurn und Mass-Voll! gehen Listenverbindung ein

Argovia Today. Die Listenverbindung gaben die Parteien in einer Medienmitteilung bekannt. Sie wurde von den beiden Parteichefs, Christian Imark und Nicolas A. Rimoldi, unterschrieben. Mit der Listenverbindung setze man sich das Ziel, Verluste im bürgerlichen Lager zu verhindern.

Die Listenverbindung sei dazu da, die Wählerschaft anzusprechen, denen gemeinsame Werte wie «Freiheit, Souveränität und Eigenverantwortung» wichtig sind. Dennoch wird in der Medienmitteilung betont, dass es sich um «keine inhaltliche Ehe» handle. Seitens der SVP Solothurn betont man, dass man nicht verantwortlich gemacht werden könne für Aussagen einzelner Exponenten von Mass-Voll!. Dasselbe gelte natürlich umgekehrt.

Mass-Voll!-Chef Nicolas A. Rimoldi war erst kürzlich an einer Demonstration von Rechtsextremen in Wien aufgefallen, als er sich dort mit Grössen aus der europäischen Neonazi-Szene zeigte und in vorderster Reihe mitlief.

«Rote Linie überschritten»

In anderen Kantonen hatte die SVP zuletzt Abstand genommen von einer Liaison mit der Coronaleugner-Bewegung Mass-Voll!. Im Aargau hatte SVP-Chef Andreas Glarner zunächst grossspurig angekündigt, eine Verbindung mit Rimoldis Partei eingehen zu wollen. Er wurde jedoch von der Basis zurückgepfiffen. Auch andere Parteien kritisierten die Anbandelungs-Versuche Glarners an die umstrittene Bewegung. Roland Haldimann, Präsident der EDU Aargau, sprach gar von einer «roten Linie», die überschritten würde, sollte es zu einer Listenverbindung zwischen SVP und Mass-Voll! kommen.

Rimoldi hingegen echauffierte sich masslos über den Entscheid der Aargauer SVP-Basis: «Ihnen sind die Schweizer Werte völlig egal.»

«Es geht nur um die Werte»

Der Solothurner SVP-Präsident Christian Imark sieht die Verbindung trotz der Kritik an Rimoldi und seiner Partei gelassen: «Wir gehen die Verbindung nur ein, weil wir uns dadurch eine Stärkung unserer Wählerschaft erwünschen, die für die Werte Freiheit, Souveränität und Eigenverantwortung einstehen.» Seiner Meinung nach könnte die SVP durch die Listenverbindung nur gewinnen. Allerdings kritisierte Imark das System auch prinzipiell: «Meiner Meinung nach sollte man Listenverbindungen ohnehin abschaffen. Schliesslich stehen die einzelnen Parteien ja nicht für die exakt selben Werte.»