Solätte-nacht

BernerZeitung

«Wir müssen daraus nun lernen»

Der Gemeinderat habe die Gewalttätigkeiten in der Solätte-Nacht «mit Besorgnis» zur Kenntnis genommen, sagt Stadtpräsident Franz Haldimann. Und lädt die Betroffenen zu vertraulichen Gesprächen ein.
Es hagelte Briefe und E-Mails. Nicht nur auf den Lokalredaktionen. Auch die Stadtverwaltung erhielt Post, sowohl mit Namen gezeichnet als auch anonym. Es drehte sich dabei um die Vorfälle in der Solätte-Nacht. In den Briefen wurde vorab kritisiert, dass die Polizei bei den Gewalttätigkeiten der Skinheads nicht rechtzeitig zur Stelle gewesen sei. Und auch, dass gemäss den Stadtbehörden sowohl linke als auch rechte Gruppierungen in die Tätlichkeiten involviert gewesen seien, wo doch Augenzeugen nur rechtsextreme Schläger ausgemacht hätten.

«Mit Besorgnis»
Nachdem sich die Burgdorfer Polizeichefin Romy Kieliger zur Angelegenheit geäussert hatte, meldet sich nun auch Stadtpräsident Franz Haldimann zu Wort. «Mit Besorgnis hat der Gemeinderat die Vorfälle zur Kenntnis genommen und verurteilt diese aufs Schärfste», schreibt der Stapi in einer Mitteilung an die Medien. Der Rat werde die Angelegenheit «bis ins letzte Detail» untersuchen lassen. Der Sicherheitsdienst für die Solätte sei von der Kantons- und der Stadtpolizei zweckmässig organisiert und die Dispositionen rechtzeitig angeordnet worden.

«Elektronische Mittel»
«Damit konnte bedauerlicherweise den viel zitierten Vorkommnissen nicht wirksam begegnet werden», zieht der Stadtpräsident Bilanz. Man sei den verursachenden Gruppierungen unter anderem deshalb nicht zuvorgekommen, weil diese ihre Aktionen mit elektronischen Kommunikationsmitteln durchführten. «Wir alle werden daraus in Zukunft unsere Lehren zu ziehen haben», schreibt Haldimann und fügt an: «Bei der Ursachenforschung sind alle gefordert.»
Deshalb lädt er nun alle betroffenen Schüler und Jugendliche sowie Personen, «welche Wissenswertes mitteilen können», zu einem «absolut vertraulichen Dialog» mit ihm selber oder der Polizeichefin ein. Der Gemeinderat werde das Thema weiterverfolgen.heb

Besprechungstermine können unter Tel. 429 99 21 abgemacht werden.