So schätzt der stellvertretende Chef der Bundespolizei (BUPO), Jürg Bühler, die gewaltbereite,

Der Bund

rechtsextreme Szene der Schweiz ein, zum gleichen Schluss kommt auch der Staatsschutzbericht 1999des Eidgenössischen Justiz- und Poilzeidepartements (EJPD), laut dem die meisten Skinheads zwischen16 und 22 Jahre alt sind.

Schüsse in Bern
Aktuell wurde das Thema diese Woche, weil ein Mann in Bern Schüsse auf eine Unterkunft vonLinksaktivisten abgefeuert hatte. Der Täter ist inzwischen gefasst und gehört der rechtsextremen Szenean. Ein starkes Ansteigen der Szene stellt auch der Publizist Hans Stutz fest. Er beobachtet dierechtsextreme Szene seit über zehn Jahren. Vor allem die Skinhead-Szene sei in den letzten drei Jahrenrasant gewachsen, sagt er. Daneben würden aber auch andere Strömungen ihre Aktivitäten ausweiten, wiepolitisch motivierte Neonazis und die Holocaust-Leugner.

«Situation im Griff»
Diese Tendenz ist im Glarnerland nicht spürbar. «Wir hatten dieses Jahr noch keinen solchen Fall», sagtder Glarner Polizeisprecher Hannes Murer. Und Kripo-Chef Markus Denzler ergänzt: «Wir haben dieSituation im Griff.»Es hat also keine Anzeigen bei der Polizei gegeben. Doch ist es wirklich so ruhig? «Ja, wir haben in derletzten Zeit hier nichts gespürt», sagt Nawzad Kareem, Leiter des kantonalen Durchgangszentrums Rainin Ennenda. Klar höre man ab und zu verbale Anfeindungen, doch habe dies nicht zugenommen. Wie sieht es bei den Jugendlichen, bei denen gemäss Staatsschutzbericht die Zunahme schweizweitbesonders gross ist, aus? Der Leiter des Jugendhauses Gaswärch in Glarus, Richard Wehrli, dazu: «Mitso etwas wurden wir hier noch nie konfrontiert.» Er würde sogar unterschreiben, dass es organisiertenRechtsextremismus im Kanton Glarus nicht gibt. «Was man da und dort spürt, ist Patriotismus,manchmal sogar Fremdenhass, der sich allerdings nicht in Anschlägen oder ähnlichem ausdrückt.»

«Höchstens einige Punks»
Ergebnislos blieb auch eine längere Suche im Internet. Die hat zwar massenhaft Sites in Deutschland undvor allem in Amerika auf den Bildschirm gebracht, Schweizer oder gar Glarner Homepages mitentsprechendem Material drauf wurden jedoch nicht gefunden. Bleiben noch die jungen Kenner der Szene. Marco Hüppi, einer von ihnen, bestätigt auf die Frage nachorganisierter Gewalt unter Jugendlichen die gemachten Aussagen: «Vor ein paar Jahren gab es einmal einpaar bekennende Glarner Skinheads, doch momentan kenne ich keine. Es gibt da höchstens einige Punks,die Robidogs und ähnliches beschädigen, aber keine Rechtsextremen im eigentlichen Sinn.» Hoffen wir,dass es so bleibt!