Skinheads wüteten

Der Bund

LANGENTHAL / Verletzte und ein Sachschaden von mehreren Zehntausend Franken: Dies die Bilanz einer Verwüstungstour durch Langenthal von rund 30 Skinheads in der Nacht auf Samstag. Stark beschädigt wurde auch das autonome Langenthaler Jugendkulturzentrum (LaKuZ).

pkb/mmt. Im autonomen Langenthaler Jugendkulturzentrum (LaKuZ) biete sich «ein Bild der Verwüstung», schreiben Mitglieder des Trägervereins in einer Mitteilung an die Medien. In der Nacht auf Samstag hat eine Gruppe von rund 30 Skinheads im LaKuZ Haus und Einrichtung stark beschädigt und anschliessend in der Stadt türkische Staatsangehörige angegriffen. Der Sachschaden beläuft sich laut Angaben der Kantonspolizei auf mehrere Zehntausend Franken, ausserdem wurden mehrere Personen leicht verletzt.

Am Freitag kurz vor 22 Uhr ging bei der Kantonspolizei die Meldung ein, dass sich mehrere Personen aus der rechten Szene beim LaKuZ aufhielten. Es kam vorerst nur zu verbalen Auseinandersetzungen mit Jugendlichen aus dem Kulturzentrum. Einer Polizeipatrouille gelang es, die Lage zu beruhigen und die Skinheads zum Verlassen des Geländes zu bewegen. Um zirka 2 Uhr ging jedoch erneut eine Meldung ein: Im Jugendkulturzentrum sei eine Schlägerei im Gang. Als die Polizei eintraf, hatten die Skinheads den Ort bereits wieder verlassen. Zuvor hätten sie «erhebliche Sachbeschädigungen» im Jugendkulturzentrum verursacht, teilte die Polizei gestern mit.

Angriff auf Türken

Die Skinheads zogen in der Folge durch das Zentrum von Langenthal. Vor dem Spital griffen sie eine Gruppe türkischer Staatsangehöriger an und beschädigten ein Auto, wie das Untersuchungsrichteramt Emmental-Oberaargau und die Kantonspolizei Bern mitteilten.

Am frühen Morgen habe sich die Lage beruhigt, heisst es in der Mitteilung weiter. Eine weitere Eskalation habe verhindert werden können. Abklärungen zur Täterschaft seien im Gang. Zudem werde in Langenthal die Polizeipräsenz verstärkt. Die LaKuZ-Mitglieder haben laut eigenen Angaben Strafanzeige gegen die Täter erstattet.