Pnos nimmt Todesstrafe ins Parteiprogramm auf

20 Minute vom 28.04.2011

BERN. Die Pnos will die Todesstrafe. Dies hält die rechtsextreme Partei neu in ihrem Parteiprogramm fest.

Wenn die Partei National Orientierter Schweizer für Schlagzeilen sorgt, dann sind diese hässlich. So bezeichnete der heutige Parteipräsident Dominic Lüthard 2009 die damalige dunkelhäutige Miss Schweiz Whitney Toyloy als «braune Schweizerin», die ein «Geschwür verkörpere», das die freie Schweiz «am Auffressen» sei.

Jetzt fordern die Rechtsextremisten die Wiedereinführung der Todesstrafe. «Dies entspricht unserer Grundhaltung», erklärt Pnos-Anführer Lüthard auf Anfrage. Hingerichtet werden sollen Verbrecher, die eine grosse Gefahr für die Allgemeinheit darstellten. Eine «Hinrichtungsmaschinerie à la USA oder China» stehe nicht im Vordergrund, so der 28-Jährige. Und: «Die Giftspritze wäre eine humane Tötungsart», meint der zweifache Familienvater.

Hans Stutz, Journalist und Beobachter der rechtsextremen Szene in der Schweiz, zeigt sich nicht überrascht über den neuen Passus bei der Pnos. «Der Hang zu harten Strafen passt zu ihnen – da ist der Ruf nach der Todesstrafe aus deren Sicht nur konsequent.» Eine entsprechende Volksinitiative will die Pnos «heute oder morgen» nicht lancieren. «Die Mehrheit des Schweizervolks würde dies heute wohl ablehnen», glaubt Lüthard.

Schon vergangenes Jahr wollte in der Schweiz ein Komitee die Todesstrafe einführen, zog die Initiative dann aber wieder zurück. Die letzte Hinrichtung wurde in der Schweiz 1944 vollstreckt. Andy Fischer