Neues Video zeigt Vorgeschichte der Amokfahrt

Newsnet: Im Internet ist ein Kampf darüber entbrannt, wer an den türkisch-kurdischen Ausschreitungen in Bern schuld ist, bei denen zwei Autos in eine Menschenmege rasten.

Die Auseinandersetzungen zwischen Kurden und Türken am Samstag in Bern hallen nach. Via soziale Netzwerke wird zwischen den verfeindeten Lager versucht, die Frage zu klären, wer an den Ausschreitungen, die 22 Verletzte forderten, schuld sei. Es geht vor allem um jene zwei Vorfälle auf der Schwellenmattstrasse, bei denen ein Fahrzeug in eine Menschenmenge raste.

Bereits am Samstagabend kursierten erste Videos davon im Internet. Auf sozialen Netzwerken sprechen kurdisiche Aktivisten von einem gezielten Angriff von nationalistischen Türken auf Kurden. Die Videos, auf denen jeweils nur die Amokfahrt des einen Autos zu sehen ist, sollten dies belegen.

Quelle: Youtube

Doch nun kontert die Gegenseite mit einem neuen Video, das sie in den sozialen Medien verbreiten. Die Aufnahme, welche die «Freie Türkischen Armee Deutschland» auf Facebook publizierte, zeigt die nicht minder brutalen Szenen vor der Amokfahrt. Dabei zu sehen ist, wie kurdische Demonstranten auf der Schwellenmattstrasse einen Mann prügeln und ihn auch noch treten, als dieser bereits hilflos am Boden liegt. Ausserdem schlagen meherer Männer mit Stangen auf dasjanige Auto ein, das als erstes in eine Gruppe Kurden fährt.

Mit Stangen auf Beifahrer eingeprügelt

Das Video bestätigt die Version, welche ein Augenzeuge am Sonntag gegenüber dieser Zeitung gemacht hatte. Dieser schilderte ebenfalls, dass beide Autos von der Menschenmenge attackiert worden seien. Bei den Angreifern habe es sich um kurdische Gegendemonstranten gehandelt. Mit Stangen hätten sie auf Fahrzeuge, Fahrer und Beifahrer eingeprügelt. Einem der Automobilisten sei die Flucht gelungen, die Insassen des anderen Autos seien weiter von der Menge attackiert worden. Nach wenigen Minuten sei das geflohene Auto zurückgekehrt und absichtlich in die Menge gerast.

In einem «Blick»-Artikel spricht eine Beifahrerin des einen schwarzen Mercedes davon, dass die Fahrt in die Menschenmenge «aus Todesangst» geschehen sei. Sie seien in einer Achtergruppe mit zwei Autos die Schwellenmattstrasse hinunter gefahren. Offenbar fühlten sich die kurdischen Aktivisten von einem Kleber am Auto provoziert. Es war das Logo der rechtsextremen Türken-Partei «Graue Wölfe».

Sie seien sofort angegriffen worden, sagt die junge Türkin (31) gegenüber dem «Blick». Sie sei mit der Tochter des Fahrers, der ihr Cousin ist, auf der Rückbank des Mercedes gesessen. Als die Aktivisten einen Beifahrer aus dem Auto zogen und verprügelten und auch auf den Fahrer losgingen, sei dieser losgefahren. Dabei fuhr der Türke wie im Video zu sehen ist mehrere kurdische Demonstranten um.

Der Vorfall hat auch die Polizei beschäftigt. Aktuell sei jedoch niemand in Haft, meinte Polizeisprecherin Corinne Müller am Montagmorgen auf Anfrage. Es seien mehrere Personen auf die Polizeiwache gebracht und befragt worden. Eine Person, die versucht hatte, die Polizeisperre zu durchbrechen, sei vorübergehend in Haft genommen worden, so Müller weiter.

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