Nach erfolgloser Razzia bei Freundin: GC-Neonazi stellt sich der Polizei

Blick.

Stefan N.* (40) ist die hässliche Fratze der Fan-Krawalle von Luzern. Der GC-Ultra ging nach dem Wochenende vorübergehend auf Tauchstation. Jetzt hat er sich bei der Polizei gemeldet. Er befindet sich in Gewahrsam.

Nach seinem grosskotzigen Auftritt auf dem Rasen der Swissporarena in Luzern ging der altbekannte Neonazi und GC-Ultra Stefan N.* (40) auf Tauchstation. Der arbeitslose Koch aus Winterthur ZH löschte eiligst sein Facebook-Profil, war höchstens für Krawall-Kollegen zu sprechen. Gegenüber BLICK gab er sich gestern am Telefon äusserst wortkarg, liess nur verlauten: «Ich werde zu gegebenem Zeitpunkt etwas dazu sagen.»

Feiges Versteckspiel

Das feige Versteckspiel passt so gar nicht ins Bild, das der Glatzkopf als Anführer eines schwarz vermummten Mobs am Sonntag vor aller Öffentlichkeit präsentierte. Auf dem Spielfeld dirigierte er die Krawallos – ohne Scham und ohne irgendeine Vermummung. An vorderster Front verhandelte er mit den Vereinsbossen – und erpresste die Spieler zur Herausgabe ihrer Trikots. Das wilde Treiben hatte für den Neonazi-Hool trotz Anzeige wegen Nötigung durch die Luzerner Behörden keine Konsequenzen – bis gestern Abend.

Einsatz in Hausen AG

Denn: Um 20.30 Uhr drängen mehrere Beamte der Aargauer Kantonspolizei in das Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in Hausen AG. Sie sind, nach BLICK-Informationen, im Auftrag der Luzerner Staatsanwaltschaft auf der Suche nach Stefan N.*. Dort vermuten sie den GC-Chaoten in der Wohnung seiner Freundin. Auch diverse Nachbarn erinnern sich gegenüber BLICK an den auffälligen Glatzkopf: «Er ist häufiger hier und lebt dann für einige Tage bei seiner Freundin. Manchmal hört man auch Streit aus der Wohnung. Ein komischer Zeitgenosse!» 

Kommt er in U-Haft?

Der Polizeieinsatz läuft bis in den späten Abend – ohne Erfolg. Schliesslich meldet sich Stefan N. telefonisch bei der Polizei. «Wir hatten am Dienstagabend telefonischen Kontakt mit ihm», sagt Simon Kopp von den Luzerner Strafverfolgungsbehörden am Mittwoch zu BLICK. «Wir haben von ihm verlangt, dass er sich spätestens bis am nächsten Morgen bei der Polizei stellt», sagt Kopp. Dies habe er schliesslich getan. Derzeit befindet sich Stefan N. in Gewahrsam. Es werden Befragungen durchgeführt. Innerhalb von 48 Stunden soll laut Kopp entschieden werden, ob er in U-Haft kommt.

*Name der Redaktion bekannt