Mit einem Grossaufgebot haben die Aargauer und die Berner Polizei in Rothrist und Lotzwil am Samstag Teilnehmer eines Neonazi-Konzertes kontrolliert.

TagesAnzeiger

Rothrist/Lotzwil. – Bereits am Freitagnachmittag wurden in Langenthal BE mehrere Rechtsradikale aus Deutschland nach einer Kontrolle in Ausschaffungshaft gesetzt. Vorher seien ihnen die vom Dienst für Analyse und Prävention des Bundes verhängten Einreisesperren eröffnet worden, teilte die Berner Kantonspolizei mit. Vier deutsche Rechtsextreme erhielten temporäre Einreisesperren. Am Freitagabend wurden sechs Personen den deutschen Grenzbehörden übergeben. Vier deutsche Skinheads versuchten darauf am Samstag, via Liechtenstein in die Schweiz einzureisen. Die Schweizer Grenzbehörden wiesen sie jedoch zurück.

Das Konzert war unter dem Titel «Helvetien rockt» Anfang Woche im Internet angekündigt worden. Wie üblich hielten die Veranstalter den Ort und den Treffpunkt geheim. Erst am Samstagnachmittag sickerte durch, dass sich die Rechtsradikalen in Rothrist AG besammeln würden.

Verbotene Waffen sichergestellt

Auf der Anfahrtsroute und auf einem Parkplatz kontrollierte die Aargauer Kantonspolizei am Samstag zwischen 16.30 und 19.30 Uhr Personen und Fahrzeuge. Insgesamt seien rund 100 Rechtsradikale, darunter rund 40 Personen aus dem nahen Ausland, überprüft worden. Dabei registrierte die Polizei sechs Widerhandlungen gegen das Waffengesetz und stellte acht verbotene Waffen wie Springmesser, Schlagstöcke und Baseballschläger fest. Sechs Personen wurden verzeigt.

Die Organisatoren entschieden offenbar kurzfristig, das Konzert bei einer Waldhütte in Lotzwil bei Langenthal abzuhalten. Dort kontrollierte die Berner Kantonspolizei am Abend 200 Leute, darunter 25 Neonazis aus Deutschland.