Grossaufgebot der Polizei verhinderte Konfrontationen

Newsnet: Die Aufrufe verschiedener Kreise zu Kundgebungen in der BernerInnenstadt sind am Samstag ohne grosse Folgen geblieben. Dank einesGrossaufgebots der Polizei konnten Konfrontationen zwischen denGruppierungen und Sachbeschädigungen verhindert werden.

Insgesamt mehrere hundert Personen, welche rechten oder linken Gruppierungen zugeordnet werden, waren den verschiedenen Aufrufen gefolgt und hatten sich am Samstag in die Berner Innenstadt begeben. Sie waren meist in kleinen Gruppen in der gesamten Stadt unterwegs, wie die Kantonspolizei Bern am Sonntagvormittag mitteilte. Dank eines polizeilichen Grossaufgebots konnte verhindert werden, dass sich die Gruppen formieren und es zu Konfrontationen zwischen den verschiedenen Gruppierungen kommt.

Zudem wurden Sachbeschädigungen verhindert. Dies ist nicht zuletzt auf die verstärkten Kontrollen zurückzuführen. So wurden in der Innenstadt zahlreiche Personen kontrolliert und darauf aufmerksam gemacht, dass unbewilligte Kundgebungen nicht toleriert werden. Die bereits im Vorfeld angekündigte Massnahme zeigte Wirkung und die Situation in der Berner Innenstadt beruhigte sich bis am frühen Abend.

Infolge der erwähnten Kontrollen vor Ort mussten 58 Personen für eine nähere Überprüfung in einen Festhalte- und Warteraum gebracht werden. Sie trugen teilweise Vermummungsmaterial oder Gegenstände auf sich, welche für Sachbeschädigungen benützt werden oder verboten sind. Eine Person wurde polizeilich gesucht. Bis auf eine Person wurden sämtliche Angehaltenen nach kurzer Zeit wieder entlassen.

Um allfällige spätere Ausschreitungen zu vermeiden, stand auch in der Nacht ein der Situation angepasstes, reduziertes Polizeidispositiv in der Innenstadt im Einsatz. Es wurden keine grösseren Zwischenfälle verzeichnet.

Angespannte Stimmung

In der Innenstadt herrschte am Samstag zunächst eine angespannte Stimmung, denn niemand wusste, ob nicht doch Demonstranten aus dem rechtsnationalen und linksautonomen Lager versuchen würden, doch noch irgendwie auf den Bundesplatz zu gelangen.

In den Gassen und Lauben der Berner Altstadt waren vorübergehend merklich weniger Menschen unterwegs als üblich. Zahlreiche Geschäfte hatten angesichts der befürchteten Ausschreitungen private Sicherheitsleute bei den Eingängen postiert. Einzelne hatten ihre Schaufenster mit Bretterverschalungen geschützt.

In der Folge blieb es in der Innenstadt aber ruhig. Grössere, verdächtige Menschenansammlungen waren nicht zu erkennen. Schon Mitte Nachmittag hatte das gewohnte, bunte Leben unter den Berner Altstadtlauben und in den Gassen wieder Einzug gehalten und es herrschte das obligate «Gstungg».

Demo-Aufrufe trotz Absage

Die Polizeipräsenz war auch Mitte Nachmittag sowie am Abend gross, wenn auch weniger deutlich sichtbar als am Mittag. Auch in der Nacht stand ein reduziertes Polizeidispositiv in der Innenstadt im Einsatz, wie die Polizei mitteilte.

Der Verein «Stopp Kuscheljustiz» hätte am Samstag in Bern mit einer von der Stadtregierung bewilligten «Volksversammlung» eine konsequente Durchsetzung der Gesetze und mehr Rechte für Opfer von Straftaten fordern wollen. Dem Verein haftete ein rechtsextremer Anstrich an. Linke Kreise mobilisierten zu Gegenkundgebungen.

Am Mittwoch sagte der Verein die Kundgebung «Stopp Kuscheljustiz» dann aber überraschend ab. Im Internet kursierten daraufhin Aufrufe der beiden Lager, doch nach Bern auf den Bundesplatz zu kommen.

Die Berner Kantonspolizei hielt deshalb an ihrem geplanten Sicherheitsdispositiv fest. Sie ging aufgrund der kontroversen Demo-Aufrufe von einem hohen Konfliktpotenzial aus.