Gesinnung bleibt

Bund

RECHTSEXTREME · Rechtsextremismus ist nur selten auf eine vorübergehende pubertäre Phase zurückzuführen. Laut einer Studie der Universität Basel ändern auch Rechtsradikale, die sich von der Szene lösen, ihre Gesinnung kaum. So distanzierten sich ehemalige Rechtsextreme zwar von der Gewaltbereitschaft, aber kaum von ihrer Einstellung, insbesondere ihrer antisemitischen Haltung.

Die Ausstiegsgründe sind vielschichtig. So nimmt bei Ausstiegswilligen beispielsweise das Gefühl zu, nichts bewirken zu können. Gewalt erscheint zunehmend sinnloser. Allgemein ist der Ausstieg aus der Szene meist schwierig. Einerseits wegen des Drucks der Clique, aber auch, weil es eine Neuorientierung braucht. Da die ständige Aktivität in der Gruppe wegfalle, müssten neue sinnstiftende Freizeitaktivitäten gefunden werden, heisst es weiter.

Die Studie «Rechtsextreme Jugendliche in der Schweiz» wurde im Rahmen des Nationalfondsprogramms durchgeführt. Über drei Jahre hinweg wurden 35 Männer und 5 Frauen im Alter zwischen 14 und 35 Jahren mehrmals befragt. Aufgrund der Ergebnisse sollen in einer nächsten Studie Möglichkeiten für die Prävention und Hilfestellungen für Ausstiegswillige aufgezeigt werden.