«Freunde der Verfassung» stehen vor Auflösung

Blick. Mehrere Mitglieder des Vorstands der «Freunde der Verfassung» haben ihren Rücktritt erklärt. Zugleich schlagen sie die Auflösung des Vereins vor. Wie es mit der Organisation von Kritikern der Corona-Massnahmen weitergeht, ist unklar.

Der Verein «Freunde der Verfassung» steht vor dem Aus. Am Sonntagabend gaben sieben Mitglieder der Verfassungsfreunde bekannt, dass sie aus dem Vorstand zurücktreten werden – «aufgrund unüberbrückbarer Differenzen». Damit verliere die Organisation sämtliche noch aktiven Leistungsträger, die den Verein erfolgreich gemacht haben, heisst es in der Mitteilung.

Grund des Schritts seien «unüberbrückbare Differenzen», schrieben Prisca Guanter, bisher Co-Präsidentin des Vereins, Christina Rüdiger, Agnès Aedo, Sandro Meier und Oliver Martin am Sonntag in einer Mitteilung.

Das Communiqué trug das Logo des Vereins. Es war auch unterzeichnet von den Beiräten Marion Russek und Timon Boehm. Diese geben ihre Ämter ebenfalls ab.

Drei verbleibende Mitglieder im Vorstand

Ab dem kommenden Freitag bestehe der Vereinsvorstand nur noch aus drei Mitgliedern, hiess es. Er sei damit nicht mehr handlungsfähig. Mit den Rücktritten verliere die Organisation «sämtliche noch aktiven Leistungsträger».

Eine Stellungnahme der drei verbliebenen Mitglieder des Vorstands lag zunächst nicht vor. Ihre zurücktretenden Vorstandskolleginnen und Kollegen schrieben, es erscheine ihnen sinnvoll, den Verein aufzulösen. Alternativ sind gemäss der Mitteilung auch Neuwahlen denkbar.

Man schlage vor, das das noch vorhandene Vereinskapital auf die Organisationen «Aktionsbündnis Urkantone», «Lehrernetzwerk», «Aufrecht Schweiz», «Juristenkomitee» und «Aletheia» zu verteilen, schrieben die Zurücktretenden.

Pandemie sorgte für Aufwind

Es ist nicht der erste Zank unter den Vorstandsmitgleidern. Bereits Mitte Dezember verkündete der Verein den Rücktritt ihres Sprechers Michael Bubendorf. Auch der Co-Präsident Werner Boxler verliess per Ende Jahr die «Freunde der Verfassung».

Im Januar kam es dann zum nächsten Knall. Fast alle Vorstandsmitglieder gaben an, dem Corona-Skeptiker-Verein den Rücken gekehrt haben. Allerdings verblieb Christina Rüdiger, die jetzt ihren Rücktritt bekannt gab.

Die «Freunde der Verfassung» wurden im Juli 2020 gegründet. National bekannt wurde der Verein insbesondere durch seine Kritik an den Corona-Schutzmassnahmen während der Pandemie und die beiden Referenden gegen das Covid-19-Gesetz. (SDA/sie)