«Flüchtling den Kopf weg kicken»: Rechtsextremer Russe lehrt Pnos das Prügeln

Blick.ch: WINTERTHUR – Die Partei national orientierter Schweizer (Pnos) hat einen rechtsextremen russischen Kampfsportler engagiert, um einen Selbstverteidigungskurs zu geben. 60 Anhänger wollten seine Kampftechnik lernen und seine Philosophie hören.

Es war ein zweitägigen Selbstverteidigungs-Seminar, das letztes Wochenende in der Region Winterthur stattfand. Aber kein Gewöhnliches: Rund 60 Mitglieder und Sympathisanten der Partei national orientierter Schweizer (Pnos) trafen sich, um vom rechtsextremen Kampfsport-Russen Denis Nikitin seine Kniffs zu lernen, schreibt die «NZZ am Sonntag». Nikitin ist der Gründer der Kleidermarke «White Rex», die gerne Nazi-Symbole aufnimmt und sie abgeändert darstellt. Auf Facebook wird das offizielle Logo deshalb zensiert.

In seiner Heimat organisert Denis Nikitin verschiedene Kampfsport-Turniere. Dort treffen sich Rechtsradikale, um ihre Muskeln spielen zu lassen. Bilder auf Facebook zeigen, dass an einem solchen Mixed Martial Arts Event auch Hitlergrüsse gezeigt werden. Offenbar sind die Verantwortlichen der Kleidermarke dermassen stolz darauf, dass sie die Bilder gar selber posten.

Nikitin wird in rechten Kreisen gefeiert, weil er nach eigenen Angaben den Kampfgeist der weissen Völker Europas fördern will. Die Pnos schreibt allerdings auf ihrer Homepage, White Rex sei eine «unpolitische Organisation». Man habe den Russen geholt, weil Selbstverteidigung angesichts der immer schlimmer werdenden Zustände in Europa und der Vorfälle in Köln nötig sei.

Nebst dem Selbstverteidigungskurs hielt Nikitin auch einen Vortrag, um seine Philosophie zu verbreiten. Diese verheisst nichts Gutes. Auf der offiziellen «White Rex»-Webseite steht etwa, dass die Europäer «unter dem Druck fremder Propaganda» Werte, Pioniergeist und Kampfgeist verloren hätten. Vor allem Letzterer müsse wiederbelebt werden. Oder in den Kommentarspalten stehen nette Dinge wie «mit diesen Muskeln kannst du einem Flüchtling den Kopf weg kicken.»

Darin sieht die Pnos aber offenbar kein Problem. «Wir wollten damit auch Eidgenossen animieren, etwas für Körper und Geist zu tun», sagt Pnos-Präsident Dominic Lüthard zur NZZ am Sonntag. Es hätten auch Mitglieder des parteieigenen Sicherheitsdienstes «Ahnensturm» an der Veranstaltung teilgenommen. Zuvor habe die Pnos keinen Kontakt zu Nikitin gepflegt. (ct)