«Die Treffs werden per Telefonbeantworter, Mund-zu-Mund-Propaganda, auf verschlüsselten Internet-Seiten und per Flugblatt bekannt gegeben», sagt ein Ermittler. «Wenn immer möglich, sind wir am Ort, markieren Präsenz, bevor e

Der Bund

Jürg Bühler, Vizechef der Bundespolizei, warnt: «Skinheads und andere Neonazi-Gruppen haben Zulauf wie schon lange nicht mehr!»
Ein ähnlich grosses Gefahrenpotenzial aus der rechtsextremen Ecke bestand Anfang der 90er-Jahre mit Marcel Strebels patriotischer Front. Und 1995, als eine Serie von Gewalttaten in einem brutalen Überfall auf ein «Festival der Völkerfreundschaft» in Hochdorf LU endete.
«Immer, wenn Täter ergriffen und exemplarisch bestraft wurden, kehrte etwas Ruhe ein», sagt Bupo-Mann Bühler. «Danach kommt eine neue Welle – wie jetzt.»
Die schlimmsten Gewaltakte der letzten vier Wochen:

  • Am 19. Juni überfallen Skinheads in Winterthur eine Gruppe von Punks. Zwölf Nazi-Schläger werden verhaftet.
  • In Chavannes-près-Renes bei Lausanne ging in der ersten Juliwoche eine Zivilschutzanlage in Flammen auf. Am nächsten Tag hätten in den Bunker 130 Kosovo-Flüchtlinge einziehen sollen.
  • Am 9. Juli attackierten zwei Jugendliche in Wienacht AR ein Asylantenheim und brüllten «Ausländer raus!».
  • Am vergangenen Sonntag warfen Rechtsradikale zwei Brandsätze gegen die Flüchtlingsunterkunft in Rümlang ZH. Dieselbe Einrichtung wurde innerhalb nur eines Jahres zum sechstenmal von Neonazis angegriffen.
    Gestern Samstag mobilisierte in Rümlang die Gegenseite – mit einer friedlichen Demonstration. «Rassisten und Nazis, verpisst euch!» stand auf ihrem Transparent.