Die Auswahl an Köpfen wird dieses Jahr noch grösser

BernerZeitung

Der Burgdorfer Wahlherbst wird bunt: Mindestens zwei neue Parteisektionen werden heuer im Rennen um Sitze dazustossen.

EDU, EVP, FDP, GFL, SP und SVP ? das sind die Parteien, die sich an den Burgdorfer Gemeindewahlen jeweils um Sitze im Stadtrat und Gemeinderat bewerben. Auch diesen Herbst stehen Wahlen an; diesmal werden aber ein paar Prospekte mehr als üblich in die Haushalte flattern, und das Spektrum der Parteifarben wird breiter.

Über eine gute Ausgangslage unter den Neuen verfügt schon heute die CVP Burgdorf und Umgebung: Die noch junge Sektion hat sich im vergangenen Jahr gleich zweimal an einer ausserordentlichen Gemeinderatswahl beteiligt. Somit ist sie als politischer Faktor in der Stadt bereits bekannt ? umso mehr, als es ihr beim letzten Mal beinahe gelungen ist, ihren Kandidaten Urs Pfister in den Gemeinderat zu hieven. Martin Kolb von der FDP schaffte es nur knapp, sich gegen den CVP-Mann durchzusetzen.

CVP will einen Stadtratssitz

«Wir werden uns auf jeden Fall an den Stadtratswahlen beteiligen», sagt CVP-Sektionspräsidentin Marianne Kohler. Absicht sei, einen Sitz zu gewinnen; zu hohe Ziele wolle sich die Partei nicht stecken. Ob man sich auch um einen Sitz in der Exekutive bewerbe, sei noch offen. «Es kommt ganz drauf an, wer am 20.Mai vom bürgerlichen Nominationsgremium als Stapikandidat aufgestellt wird; ist es jemand, den wir unterstützen können, verzichten wir auf eine eigene Kandidatur.»

In den Startlöchern ist auch die regionale Sektion der Schweizer Demokraten (SD); deren Präsident Adrian Wyss ist im Frühling 2007 auch schon als Gemeinderatskandidat angetreten und entsprechend kein Unbekannter mehr. «Ob wir sowohl für den Stadt- als auch für den Gemeinderat Kandidaten aufstellen, ist noch offen», sagt er. Die Partei setzt die Karten in erster Linie auf den Stadtrat, in den sie mit einer Person einzuziehen hofft. «Die Chancen stehen nicht allzu schlecht», sagt Wyss, der vor einem Jahr als Newcomer immerhin 700 Stimmen machte, ohne gross Wahlwerbung betrieben zu haben.

Die Pnos wartet ab

Heuer noch nicht zu rechnen ist mit der Partei national orientierter Schweizer (Pnos). Diese hat unlängst zwar eine emmentalische Sektion gegründet, gedenkt laut deren Präsident Markus Martig aber nicht, den kommenden Wahlherbst noch bunter zu färben. «Wir stellen für dieses Jahr keine Liste auf, wollen lieber noch etwas zuwarten, bis wir aktiv werden», sagt er auf Anfrage.

In politischen Kreisen wird auch noch von Grünliberalen gemunkelt, die dieses Jahr erstmals an den Burgdorfer Wahlen präsent sein würden. Nur: Von Plänen, dass eine entsprechende Ortssektion gegründet werden soll, ist bisher nichts Greifbares an die Öffentlichkeit gedrungen, und auch auf der Stadtverwaltung schüttelt man verneinend den Kopf. «Gerüchteweise» habe er zwar auch schon von einer allfälligen grünliberalen Beteiligung gehört, sagt Simon Liechti, der von Seiten der Stadt die Wahlen organisiert. Konkret sei ihm aber nichts bekannt; spätestens am 10.Oktober, nach Ablauf der Anmeldefrist für die Kandidierenden, wisse man mehr.