Brauerei Napf prüft Klage wegen «Rocktoberfest»

Newsnet: Walterswil · Tausende Neonazis feierten im Toggenburg ein «Rocktoberfest». Dies stösst dem Inhaber der Brauerei Napf sauer auf: Die Marke ist geschützt.

Seit 2004 ist das Rocktoberfest in der Region bekannt. Damals ­wurde es in Sumiswald ins Leben ­gerufen, teils auch im Wasen durchgeführt. Die Veranstalterin, die Brauerei Napf GmbH mit Sitz in Walterswil, hat sich die Rechte an dieser Bezeichnung ­gesichert: Die Markenregistrierung Nummer 678750 Rock­tober ist demnach im Zusammenhang mit den Begriffen ­Biere, Unterhaltung, kulturelle Aktivitäten sowie Verpflegung geschützt.

Man habe durchaus Lizenzen vergeben, sagt Brauer und Geschäftsführer Martin S. Bühler, daher fänden in der ganzen Schweiz alljährlich mehrere Rocktoberfeste statt. Oft ­beliefert die Kleinbrauerei diese Feste dann auch mit dem gleichnamigen Rocktoberfestbier.

Keine Erlaubnis eingeholt

Dass die eingetragene Marke im Zusammenhang mit einem Neonazitreffen im Toggenburg vergangenes Wochenende national in die Schlagzeilen kam, ist Bühler alles andere als recht. «Wir sind sehr enttäuscht von der missbräuchlichen Verwendung durch die Veranstalter in Unterwasser und distanzieren uns von der Veranstaltung und den Or­ganisatoren», teilte die Brauerei am Donnerstagabend mit.

Und weiter: Es be­stehe keinerlei Verbindung zwischen den Veranstaltern und der Brauerei. Deren Entourage habe sich seit 12 Jahren sehr stark für den guten Namen und die schweizweite Präsenz des Rocktoberfests eingesetzt. Bühler fürchtet einen Imageschaden, daher sei die Medienmitteilung verschickt worden.

Der Markenanwalt sei eingeschaltet und prüfe nun, ob und wie gegen die Markenrechts­verletzung vorgegangen werden könne. Mehr könne er derzeit nicht sagen, so der Brauer. (cd)

(Erstellt: 21.10.2016, 16:55 Uhr)