Antifaschistischer Abendspaziergang: Scharmützel mit der Polizei

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sda. Beim fünften Antifaschistischen Abendspaziergang in Bern ist es amSamstag zu massiven Sachbeschädigungen und zu Scharmützeln zwischen Polizei undDemonstranten gekommen. Die Polizei setzte Tränengas, Gummischrot undWasserwerfer ein.

Bereits zu Beginn des Umzugs durch die Innenstadt war die Stimmung untereinem Teil der rund 3000 Teilnehmer aufgeheizt. Es wurden Knallpetardengezündet. In der Altstadt wurden laut Stadtpolizei 50 bis 70 parkierte Autoszerkratzt, verklebt oder versprayt. Bei vielen wurden die Rückspiegel abgerissen.Vom Rathaus leitete ein Grossaufgebot an Polizeigrenadieren den UmzugRichtung Reithalle; die Zugänge zu den Hauptgassen wurden durch Polizeikordonsabgesperrt. Während der Kundgebung kam es zu massiven Verkehrsbehinderung imBereich Bahnhof und Innenstadt.

Die Kundgebung sollte nach Angaben des «Bündnis Alle gegen Rechts» einZeichen setzen «gegen Rechtsextremismus und Rassismus und für eine solidarischeund selbstbestimmte Gesellschaft». Im unteren Bollwerk löste sich der Umzugoffiziell auf.

Ein Teil der Demonstrierenden zog sich in die Reithalle zurück. Mehrerehundert der zum Teil vermummten Kundgebungsteilnehmer versuchten jedoch viaBollwerk in die Innenstadt zu gelangen, worauf die Polizei einen Wasserwerfereinsetzte.

In der Folge kam es im Gebiet der Schützenmatte zu Scharmützeln:Demonstranten bewarfen die Polizei mit Flaschen und Knallkörpern. Die Polizei setzteGummischrot und Tränengas ein. Bis nach Mitternacht wurde die Gruppe militanterKundgebungsteilnehmer zusehends kleiner und die Polizeikordons lösten sichauf.

Das grosse Polizeiaufgebot wurde unter anderem mit der Tatsache begründet,dass auch zahlreiche aus Zürich, Winterthur, Basel und der Westschweizangereiste, gewaltbereite Linksautonome ihre Teilnahme an der Demonstrationangekündigt hätten.

Im Verlauf der Kundgebung wurden 29 Demonstranten festgenommen, wie diePolizei am Sonntagmorgen mitteilte. Ein Polizist und zwei Passanten seien leichtverletzt worden. Die Höhe des Sachschadens soll demnach weit über 100?000Franken betragen.