Pnos-Versammlung: Zieht es Rechte in die Ostschweiz?

20 minuten: KALTBRUNN. Neonazi-Feier und Pnos-Versammlung: Die Region ist wegen Rechtsextremen in den Schlagzeilen.

Die Versammlung der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) am Samstag in Kaltbrunn SG verlief ruhig. Die rechtsextreme Partei traf sich im Restaurant Löwen, um die Gründung von fünf neuen Sektionen zu feiern. Der Sänger der rechtsradikalen Band Flak hätte auftreten sollen – wurde jedoch an der Grenze von der Polizei gestoppt, wie die Pnos auf Facebook schreibt. Nach dem Neonazi-Konzert von Unterwasser war es der zweite Aufmarsch Rechtsextremer in der Region innert einer Woche. Als Reaktion demonstrierten in Rapperswil-Jona am Samstag rund 70 Linksautonome. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort, löste die Demo auf.

«Es ist schon aussergewöhnlich, dass die Pnos gleich fünf neue Sektionen in der Ostschweiz gründet», so der Rechtsextremen-Beobachter Hans Stutz. Dass die zwei Ereignisse örtlich und zeitlich zusammenfielen, sei Zufall, glaubt er. Auf ihrer Website behauptet die Pnos, die Zahl der Aktivmitglieder in der Ostschweiz habe sich seit Anfang Jahr verdoppelt. Schätzungen zufolge dürften es nun rund 60 aktive Mitglieder sein. Der St. Galler Polit-Experte Reto Antenen glaubt nicht, dass das Auftauchen der Pnos in der Ostschweiz mit einer Zunahme des Rechtsextremismus in der Region einhergeht: «Die Partei schafft es zurzeit einfach, Leute mit diesem Gedankengut zu vereinen.» LUH