«Ich wurde wegen meines Kopftuchs im Tram geschlagen»

20 minuten: BASEL. Die Baslerin Elif Bulut gibt an, sie sei wegen ihres Kopftuchs angepöbelt und geschlagen worden. Sie hat Anzeige erstattet.

Elif Bulut* (34), mit türkischen Wurzeln, aber in Basel geboren und aufgewachsen, sass vorletzte Woche im 8er-Tram, als eine Gruppe Teenager hereinstürmte. «Ich kam mit meiner Mutter aus der Moschee, deshalb trug ich ein Kopftuch», erzählt die Doppelbürgerin. Die Jugendlichen – sichtlich angetrunken – hätten beim Betreten des Wagens bereits alle Blicke auf sich gezogen. «Sie schlugen gegen die Scheiben und brüllten laut irgendwelche Parolen», erzählt die dreifache Mutter.

Die Störenfriede seien neben ihr gestanden und fast auf sie gefallen. Bulut bat sie höflich, vorsichtig zu sein. «Darauf reagierten sie mit verbalen Angriffen. Dass wir zurück in unser Land sollen, gehörte noch zu den harmloseren Beleidigungen», so Bulut. Ein Mann und eine Frau hätten sie dann am Kopftuch gezogen und ihr mit der flachen Hand auf den Kopf geschlagen.

Der Schock sitzt tief: «Es war Messe-Wochenende, das Tram voll, und doch hat niemand eingegriffen. Das war eigentlich die schlimmste Erfahrung», schildert Bulut. Sie erstattete Anzeige, allerdings erst am Montag; da waren die Daten der BVB-Videoüberwachung schon gelöscht. Bulut postete ihre Geschichte auf Facebook: Etliche Frauen teilten den Beitrag und berichteten Ähnliches. JD

*Name der Redaktion bekannt

Neonazis brüllten im Bahnhof SBB Nazi-Parolen

BASEL. In der Nacht auf Freitag soll eine rund 20-köpfige Gruppe von Neonazis im Bahnhof SBB auf der alten Post-Passerelle «Heil Hitler!» skandiert haben. Ein Augenzeuge habe sofort die Polizei alarmiert, berichtet das «SRF Regionaljournal». Die Polizei suchte daraufhin in der Schalterhalle ohne Erfolg nach den Neonazis. Diese seien längst beim Postgebäude verschwunden, so der Zeuge. 20M