Linke geben sich nicht geschlagen

Neue Luzerner Zeitung

Das Bündnis für ein buntes Brunnen darf am 1. August in Brunnen keine Kundgebung veranstalten (siehe Ausgabe von gestern). Der Gemeinderat Ingenbohl-Brunnen hat ein Gesuch für eine antifaschistische Platzkundgebung abgelehnt. Diesen Entscheid will das Bündnis weiterziehen, wie es gestern ankündigte. Nächste Instanz ist der Schwyzer Regierungsrat, der allerdings schon letztes Jahr eine gleiche Beschwerde abgewiesen hat. Hauptinitiant Daniele Jenni setzt denn auch in den Regierungsrat «geringe Hoffnung», wie er gestern in einem Medientext verlauten liess.

Demo wird vorbereitet

Schon jetzt kündigt das Bündnis an, die Vorbereitungen für die Demonstration in Brunnen weiter voranzutreiben. «Eine Wiederholung des Skandals vom letzten Jahr, als unser Protest aus Brunnen ferngehalten, der Durchmarsch der Neonazis aber zugelassen wurde, wird es dieses Jahr nicht mehr geben.» Der Widerstand gegen die Neonazi-Auftritte werde auch dann seinen Ausdruck finden, «wenn dem Gemeinderat die Vernunft und Verantwortung fehlt, mit uns eine vertretbare Lösung zu finden».

Damit verweist Jenni auf ein Gespräch mit dem Ingenbohler Gemeinderat vom vergangenen 16. Dezember. Damals hatte das Bündnis vorgeschlagen, die Kundgebung auf dem Platz vor der Schifflände abzuhalten, um sie vom Verkehrsstrom zwischen dem Rütli und dem Brunner Bahnhof zu trennen. Unmittelbar beim Föhnhafen allerdings veranstaltete die Gemeinde Ingenbohl schon letztes Jahr die Bundesfeier für die Bevölkerung, die keinesfalls gestört werden sollte.

«Kapitulation vor Neonazis»

In der Reaktion wehrt sich das Bündnis für ein buntes Brunnen auch gegen den Vorwurf der Gemeinde, es suche die Konfrontation. Der Gemeinderat kapituliere zudem vor den rechtsextremen Auftritten. Dies habe das Verhalten der Behörden am vergangenen 1. August gezeigt. Sie hätten letztes Jahr angekündigt, die rechtsextremen Gruppierungen in die Schranken zu weisen. Die Schwyzer Regierung habe letztes Jahr dieselben Versprechungen sogar in einer Anordnung an die Polizei abgegeben und den Umzug der Neonazis durch Brunnen aber dann doch toleriert.