Prozess gegen Pronto-Schläger in Liestal

sda

Im Prozess gegen 7 Skinheads vor dem Baselbieter Strafgericht hat der Staatsanwalt Gefängnisstrafen von 18 Monaten bedingt bis zweieinhalb Jahre verlangt. Die Skins hatten in Liestal Passanten niedergeschlagen und den Pronto-Shop verwüstet.

Der Staatsanwalt beantragte eine Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung und Angriffs sowie teils wegen Verstössen gegen das Waffengesetz und weiterer Delikte. Das Verschulden der sieben jungen Männer im Alter von 20 bis 23 Jahren wiege schwer bis sehr schwer, erklärte er in seinem Plädoyer.

Angriff mit Schlagwaffen

Die sieben Angeklagten waren Teil einer 15-köpfigen Gruppe aus der rechstextremen Szene, die im Frühjahr 2004 einen Angriff auf eine Gruppe von Ausländern plante. Mit dieser war es schon zuvor zu Streitereien gekommen. Am Tag der Tat stiessen sie beim Bahnhof Liestal jedoch lediglich auf drei Passanten.

Sie schlugen die drei Opfer auf einem Perron des Bahnhofs oder im Pronto-Shop zusammen. Dabei verwendeten einzelne Angeklagte einen Axtstiel, der mit Nägeln versetzt war, oder einen Gummiknüppel.

Opfer leidet bis heute

Die Opfer wurden dabei leicht bis schwer verletzt. Einer der betroffenen Männer leidet laut dem Staatsanwalt bis heute an psychischen Folgen des Überfalls, die allenfalls nie mehr gänzlich beseitigt werden könnten.

Die Täter seien inzwischen aus der Szene „ausgetreten, aber noch nicht ausgestiegen“, nahm der Ankläger den Befund eines Experten auf. Für einen Angeklagten beantragte er den Aufschub der Strafe zugunsten einer ambulanten Massnahme, für einen weiteren, der nur als Chauffeur mit dabei war, zudem eine bedingte Strafe.

Die Plädoyers der Verteidiger sind für Donnerstag vorgesehen. Das Urteil des Strafgerichts wird für den 24. Februar erwartet.