Es geht auch friedlich: 2500 Jugendliche demonstrierten in Bern gegen Faschismus

BERN · Die vierte Auflage des so genannten «Antifaschistischen Abendspaziergangs» in Bern ist gestern Abend friedlich verlaufen. Anders als beim letzten «Abendspaziergang» vor einem Jahr und anders als bei der WEF-Nachdemo am 25. Januar dieses Jahres musste die Polizei diesmal nicht einschreiten.

Die rund 2500 Demoteilnehmer zogen ab 20.30 Uhr rund anderthalb Stunden lang durch die Altstadt. Die Menge von grösstenteils sehr jugendlichen Demonstranten wurde von vermummten Personen des so genannten «Schwarzen Blocks» angeführt. Auf mitgeführten Transparenten hiess es «Den bürgerlich-rassistischen Konsens zerschlagen» oder «Hinter dem Faschismus steht das Kapital». Auf einem Transparent wurde auch der Berner Polizeidirektor Kurt Wasserfallen kritisiert. Dieser hatte die gewalttätigen Demonstranten an der WEF-Nachdemo als «Terroristen» bezeichnet.

Die Veranstalter der Antifa-Bewegung riefen die Teilnehmer vor und während des Demonstrationszuges dazu auf, keine Graffitis an die Wände zu sprayen und keine Sachen zu beschädigen. Laut Polizei wurden bei acht Autos Aussenspiegel beschädigt. Zu Sprayereien kam es nur vereinzelt. Als Ersatz malten die Demonstrierenden mit Kreide Parolen wie «Kill Bush» an die Sandsteinmauern. Zudem schossen sie Feuerwerkskörper ab und skandierten Parolen wie «Nazis raus». Stadt- und Kantonspolizei waren mit einem Grossaufgebot bereit, hielten sich jedoch diskret im Hintergrund.

Auf der Schützenmatte löste sich der Demonstrationszug auf. In der Reitschule fand anschliessend ein Punk-Konzert statt.

SonntagsZeitung / Andreas Windlinger