Zuchthaus für Skinhead

SonntagsZeitung

RHEINECK SG – Im St. Galler Rheintal ist ein Skinhead, der zusammen mit Kollegenmehrere SBB-Bahnhöfe überfallen und insgesamt 50 000 Franken erbeutet hatte, zufünfeinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Eine Einweisung in eineArbeitserziehungsanstalt lehnte der 22-Jährige kategorisch ab.

Bei den ersten beiden Raubüberfällen in den Jahren 1997 und 1998 gehörte demSkinhead-Trio ein SBB-Gleisarbeiter an, welcher die Kollegen vor dem Raub inHeerbrugg mit den örtlichen Verhältnissen vertraut gemacht und ihnen denSchlüssel zum Stellwerk überlassen hatte. Er selbst stand Schmiere und lenkte dasFluchtauto. Ihn verurteilte das Gericht zu zweieinviertel Jahren Gefängnis. Alle dreiRäuber hatten zum Zeitpunkt der Raubüberfälle dem «Patriotischen Ostflügel» (POF)angehört, der 1995 aus der bekanntesten Schweizer Rechtsextremen-Organisationnamens «Hammerskins» hervorgegangen ist. Der POF hat einen Ableger inLiechtenstein und enge Beziehungen zur St. Galler Skinhead-Szene.

Gert Bruderer