Versuchter Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft

NeueZürcherZeitung

Gränichen, 26. Nov. (sda) Aus Rache für einen von Ausländern verletzten Kollegen hat eine Gruppe junger Schweizer Rechtsextremisten Mitte November versucht, eine Asylbewerberunterkunft in Gränichen im Kanton Aargau in Brand zu setzen. Die Täter konnten identifiziert werden. Wie die Aargauer Kantonspolizei erst am Freitag bekanntgab, war die Asylbewerberunterkunft am 13. November in den frühen Morgenstunden Ziel eines Anschlags. Die zur Tatzeit bewohnte Unterkunft sollte mit einem Molotowcocktail in Brand gesteckt werden. Der Brandsatz verfehlte nach Darstellung der Polizei ein Fenster im ersten Stock nur um Zentimeter und geriet schliesslich vor dem Haus in Brand.


Aargauer Zeitung vom 27.11.99

Rechtsextreme Schweizer als Brandstifter

Gränichen Anschlag auf die Asylunterkunft geklärt

Der Brandanschlag vom 13. November auf die Asylunterkunft am Winkelweg in Gränichen ist geklärt. Involviert sind neun junge Schweizer im Alter von 17 bis 22 Jahren, die ausnahmslos der rechtsextremen Szene angehören und geständig sind. Die Polizei hatte die Täter aus den Kantonen Aargau, Bern und Solothurn vorübergehend inhaftiert.

Als Motiv für den Anschlag mittels Molotowcocktail nannten die jungen Leute, sie hätten Rache für ihren Kollegen nehmen wollen, der bei einer vorgängigen Schlägerei verletzt worden war. Dem Anschlag um 3.00 Uhr war am Vorabend eine Schlägerei zwischen Ausländern und Schweizern an der Gewerbeausstellung vorausgegangen. Es kam zu gegenseitigen Verfolgungen, mehrere Ausländer flüchteten in die Unterkunft am Winkelweg. Ein verletzter Schweizer musste im Kantonsspital ambulant behandelt werden. (az)