Thurgauer Obergericht verschärft die Strafen

sda

Thurgauer Obergericht verschärft die Strafen

Das Thurgauer Obergericht hat die Strafen gegen sechs Rechtsradikale erhöht, die im April 2003 in Frauenfeld zwei Jugendliche zusammengeschlagen haben. Die zweitinstanzlichen Urteile liegen mehrheitlich um ein Jahr höher als jene der Vorinstanz.

Das Thurgauer Obergericht hat in dem veröffentlichten Urteil die sechs Skinheads zu Strafen zwischen 5 und 6 1/2 Jahren Zuchthaus verurteilt. In erster Instanz lauteten die Urteile auf 4 bis 5 1/2 Jahre Zuchthaus.

Die Verteidigung macht noch keine Aussagen dazu, ob ihre Mandanten die Urteile akzeptieren oder sie ans Bundesgericht weiterziehen werden. Damit wollten alle Betroffenen warten, bis das begründete Urteil vorliege, sagte Daniel Jung, Verteidiger des mit 6 1/2 Jahren Zuchthaus bestraften Haupttäters. Das könne ein bis drei Monate dauern.

Im Berufungsprozess befand das Obergericht die sechs Täter ausserdem der versuchten Tötung im Falle des damals 15-jährigen Opfers schuldig. Die Vorinstanz hatte in diesem Fall auf schwere Körperverletzung erkannt.

Der junge Mann war duch die Schläge so schwer verletzt worden, dass Teile seines Hirns entfernt werden mussten und er lebenslang behindert bleiben wird. Im Falle des zweiten Opfers blieb das Obergericht bei der erstinstanzlichen Einschätzung der Tat als versuchte schwere Körperverletzung.

Gleichzeitig mit den Zuchthausstrafen hat das Obergericht auch die Genugtuungssummen erhöht, die die sechs Täter an ihre beiden Opfer zahlen müssen. An das jüngere Opfer müssen 150 000 statt der erstinstanzlichen 120 000 Franken Genugtuung gezahlt werden.

Dessen Mutter erhält 40 000 statt 35 000 Franken Genugtuung. Für das zweite Opfer bestätigte das Obergericht die 5000 Franken Schadenersatz des ersten Urteils.

Die sechs heute 21 bis 26 Jahre alten Angeklagten hatten Ende April 2003 in Frauenfeld einen 15- und einen 17-jährigen Jugendlichen zusammengeschlagen, die eben von einem Ska-Konzert kamen. Die beiden waren rein zufällig Opfer der Skinheads geworden.