SC Bern

BernerZeitung

Eine Saison ohne grosse Probleme

Peter Bischoff, Chef Sicherheit bei den SCB-Spielen, blicktauf eine Saison ohne grosse Fan-Ausschreitungen zurück.

*René Hug

Der städtische Polizeibeamte opfert seit zehn Jahren einengrossen Teil seiner Freizeit, um

bei Eishockeyspielen imAllmendstadion mit seiner Helfer-Crew (aussicherheitstechnischen Gründen bleibt die genaue Zahl dereingesetzten Leute geheim) dafür zu sorgen, dass es nicht zuunerwünschten Eskalationen unter den Hooligan-Gruppen kommt.«Bis auf einige Scharmützel hatten wir in Bern eine ruhigeSaison», berichtet Peter Bischoff. Für Bischoff sindVorkommnisse wie im zweiten Playoff-Final zwischen den ZSCLions und Lugano «typisch für die zunehmendeGewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft».«Um die Sache möglichst gut unter Kontrolle zu haben, isteine enge Zusammenarbeit zwischen Polizeiorganen undKlubverantwortlichen unabdingbar, denn im Stadion selbst istder Veranstalter für die Einhaltung von Ruhe und Ordnungverantwortlich, ausserhalb des Stadions, das heisst, auföffentlichem Grund und Boden, ist die Polizei zuständig»,erklärt Bischoff die Sachlage. Für den SCB-Sicherheitschefgibt es zwei ganz klar zu trennende Gefahren-Kategorien:«Spiele gegen die ZSC Lions, Lugano und Ambri bedeuten einenerhöhten Risikofaktor, bei den restlichen Besucherteams kanndas Ausschreitungspotenzial als normal bis gering eingestuftwerden.»

Prävention schwierig
Da in den grösstenteils veralteten Schweizer Sportstadienpräventive Massnahmen (beispielsweise nur noch Sitzplätze)erschwert werden, dürften Ausschreitungen unter einemkleinen, aber harten Kern von Randalierern auch in Zukunftkaum aus unseren Stadien verschwinden. «Das A und O bleibtauch in Zukunft, dass wir die uns bekannten Schäfchen imGriff haben und die gesetzten Leitplanken nicht durchbrochenwerden», meint Peter Bischoff. Wenn sich offizielleStadion-Speaker bei ihren Lautsprecher-Durchsagen etwaszurückhaltender und weniger euphorisch ins Zeug legen würden,«dann wäre dies mit Sicherheit eine präventive Massnahme, dienichts kosten würde und die Stimmung bei den gegnerischenFans nicht unnötig anheizen würde», meint derSicherheits-Profi. *