Reitschule-Hack: Rechte belästigen Flohmi-Händler

20 minuten: BERN. Hacker haben die Daten von Standbetreibern am Reitschul-Flohmarkt erbeutet. Nun kursieren diese auf rechten Foren.

Unbekannte haben am 9. März den Webserver der Grossen Halle in der Reitschule gehackt. Betroffen war das Online-Reservationssystem des Flohmarkts, der jeden ersten Sonntag im Monat in der Grossen Halle stattfindet. Die Hacker eigneten sich Namen, Adressen und Telefonnummern der Benutzer an und veröffentlichten diese auf einer anonymen Filehosting-Plattform. «Insgesamt wurden die Daten von rund 3000 Floh-marktgästen gestohlen», sagt Giorgio Andreoli vom Trägerverein der Grossen Halle.

Die Benutzerdaten wurden in der Folge anscheinend auch in rechtsextremen Foren publiziert. «Der nationalen Bewegung ist ein weiterer Schlag gelungen! Heute Morgen konnte die Website der Reit-schule Bern geknackt werden!», soll es im Forum geheissen haben. Man habe die Nutzer über den Datendiebstahl informiert, so Andreoli: «Eine Person meldete sich darauf bei uns und gab an, sie sei von einem Rechtsextremen am Telefon belästigt worden.» Die Person habe Anzeige bei der Polizei erstattet.

Der Informatiker des Vereins Trägerschaft Grosse Halle hat den Angriff analysiert und die Sicherheitslücke nach eigenen Angaben geschlossen. Doch ein IT-Experte sagt gegenüber 20 Minuten: «Die Website wurde rudimentär zusammengebastelt. Einfache IT-Kenntnisse reichen noch aus, um sie zu knacken.» KAF/SMÜ