Rechtsradikale wollen aufs Rütli

Zentralschweiz am Sonntag vom 13.03.2011

red. Die rechtsextreme Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) will künftig wieder an der Bundesfeier am 1. August auf dem Rütli teilnehmen. Dieses Ansinnen formuliert im Namen der Partei der Westschweizer Holocaust-Leugner Philippe Brennenstuhl. Das Schreiben – nicht auf offiziellem Pnos-Briefpapier abgefasst und an Annemarie Huber Hotz adressiert – findet sich auf der Partei-Website im Internet.

Bundesrat Schmid ausgebuht

Huber-Hotz ist Präsidentin der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft SGG, unter deren Obhut die jährliche Rütli-Feier durchgeführt wird. Wie sie auf Anfrage mitteilt, sehe sie keinen Grund, Pnos-Mitglieder wieder an den 1.-August-Feierlichkeiten zuzulassen. Sie sagt: «Für politische Auftritte erhalten Parteien keine Genehmigung.» In seinem Brief wünscht Brennenstuhl, dass Pnos-Vertreter nach der offiziellen Feier ans Rednerpult treten und ihre Meinung kundtun dürfen. Seit 2006 gilt für die Rütli-Feier eine Zutrittskontrolle. Der Grund: Am 1. August 2005 wurde der damalige Bundesrat Samuel Schmid von Rechtsextremen ausgebuht und niedergeschrien.