Rechtsextreme wollen in Sempach feiern

 

Neue Luzerner Zeitung vom 18.5.2010

Dieses Jahr verzichtet die Regierung auf eine Schlachtfeier. Anscheinend wollen Rechtsextreme trotzdem in Sempach Präsenz markieren.

 

sh. Auch dieses Jahr wollen Rechtsextreme und die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) zum Schlachtfeld in Sempach marschieren. Dies schreibt die «SonntagsZeitung» in ihrer jüngsten Ausgabe und beruft sich dabei auf eine anonyme Quelle. Geplanter Termin des Aufmarsches: der 26. Juni.

Kanton ist zuständig

Harry Sivec, Informationschef des Kantons Luzern, sagt: «Für jede Veranstaltung auf dem Schlachtgelände muss beim Kanton ein Gesuch gestellt werden.» Laut Sivec ist ein solches bislang nicht eingetroffen.

Falls der Marsch allerdings durchs Städtchen führt, wäre der Stadtrat von Sempach für die Bewilligung zuständig. Stadtpräsident Franz Schwegler wollte gestern kurzfristig keine Stellung nehmen. Sivec sagt: «Wir werden uns in jedem Fall mit dem Sempacher Stadtrat kurzschliessen.»

Regierung wollte Time-out

Im letzten Jahr löste der Aufmarsch von Linken und Rechten an der Schlachtjahrzeit einen grossen Polizeieinsatz aus. Die Luzerner Regierung beschloss deshalb, in diesem Jahr am 28. Juni im Sinne einer Übergangslösung nur einen schlichten Gedenkgottesdienst zu organisieren.

Im Städtchen selber soll am 26. Juni eine einfache Andacht mit Morgenbrot stattfinden. Am 26. Juni wollen aber auch die Rechtsextremen ihre Präsenz markieren. Bereits hat sich die Juso Luzern eingeschaltet: Sie fordert von der Luzerner Regierung Massnahmen, um einen möglichen Aufmarsch zu verhindern.