Neonazis planen Konzert

SonntagsZeitung

Staatsschützer prüfen Einreisesperren – Organisatoren bekennen sich zu Hitler

GRENCHEN · Am kommenden Samstag soll in der Region Mittelland ein rechtsextremistisches Konzert stattfinden – mutmasslich in der Region Grenchen. Für den Auftritt von mehreren «Topbands» wird im Internet seit mehreren Wochen geworben.

Namentlich erwähnt wird nur die norddeutsche Gruppe Frei und Stolz. Ein Gesangsduo, das in Deutschland sowohl bei der NPD wie auch bei Freien Kameradschaften auftritt und vom Bundesverfassungsschutz in Köln als «eindeutig rechtsextremistisch» eingestuft wird. Einer der beiden Sänger arbeitet auch aktiv in der NPD.

Auf ihrer Homepage schreiben die beiden Sänger, ihr Auftritt sei ein «Konzert zum Geburtstag von Jonas und Manuel» und solle in der «Region Mittelland, Schweiz» stattfinden. Zwei voneinander unabhängige Quellen berichten, dass die Schweizer Organisatoren im Raum Grenchen wohnhaft und aktiv sind. Neben den Geburtstagskindern Manuel W. und Jonas Sch. ist dies auch der 19-jährige Sebastian N. Aus ihrer nationalsozialistischen Gesinnung machen sowohl Sch. wie auch N. keinen Hehl. Ein Foto, veröffentlicht auf einer bekannten Kontakt-Homepage, zeigt die beiden beim Hitler-Gruss.

Auch die Schweizer Staatsschützer vom Dienst für Analyse und Prävention (DAP) wissen vom geplanten Konzert. Wie üblich prüfe man, so Sprecherin Danièle Bersier, «ob die Voraussetzungen für den Erlass von Einreisesperren gegeben» seien. Beim letzten einschlägigen Neonazi-Konzert bei Lotzwil BE hatte Mitte September mindestens eine der angekündigten Bands an der Grenze umkehren müssen.

Hans Stutz Matthias Halbeis