Mindestens vier Verurteilte legen Revision gegen ihr Urteil ein

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sda. Von den sechs Rechtsextremen, die 2003 in Frauenfeld zwei Jugendliche brutalzusammengeschlagen haben, akzeptieren mindestens vier ihre Urteile nicht. DerStaatsanwalt hat über einen Weiterzug des Urteils noch nicht entschieden.

Am Dienstag erklärte der Anwalt des als Haupttäter verurteilten 25-jährigenMaurerlehrlings und Matrosen, sein Mandant lege Berufung ein. Gegenüber „Radio 24“ sagteausserdem die Mutter des seit dem Überfall schwer behinderten Opfers, sie fechte dasUrteil ebenfalls an. Es sei zu mild ausgefallen.

Bereits am Montag hatten die Anwälte von drei weiteren Verurteilten auf Anfrageerklärt, ihre Mandanten legten Berufung gegen ihre Urteile ein. Die zwei letztenAngeklagten und der Staatsanwalt wollen Anfang nächster Woche über ihr weiteresVorgehen entscheiden.

Per SMS Kollegen aufgeboten

Der 25-jährige Hauptangeklagte wurde vom Bezirksgericht Frauenfeld zu fünfeinhalbJahren Zuchthaus verurteilt. Der Anhänger der Gruppe „Blood and Honour“ hatte nachMeinung des Gerichts die übrigen Verurteilten per SMS zum Verprügeln von „Linken“aufgerufen.

In der Folge hatten sich insgesamt sieben Rechtsextreme zusammengefunden und nach einemSka-Konzert zwei damals 15 und 17 Jahre alte Jugendliche zusammengeschlagen. Das jüngereder beiden Opfer ist seither körperlich und geistig schwer behindert. Einer der Täternahm sich in der Untersuchungshaft das Leben.

Bedingte Strafen gefordert

Die anderen sechs wurden am 15. September 2005 von der ersten Instanz zu Strafen zwischenvier und fünfeinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Angeklagten hatten zwar zugegeben,bei der Schlägerei dabeigewesen und teilweise auch daran beteiligt gewesen zu sein.

Keiner wollte aber die schweren Verletzungen des jüngeren Opfers verschuldet haben. IhreAnwälte hatten deswegen durchwegs bedingte Gefängnisstrafen gefordert.