Zürichsee-Zeitung vom 10.10.2009
In der Nacht auf gestern kam es erneut zu Schlägereien mit Rechtsextremen. Zwei Jahre nach der Massenschlägerei am Kaltbrunner Markt gab es am Donnerstag wieder Zoff. Beteiligt waren auch dieses Mal wieder Rechtsextreme.
Michael Kaspar
Zwei Männer sind verletzt, zwei verhaftet. Die Verhafteten sind 19- und 23-jährig und kommen aus den Kantonen Glarus und Zürich. Keine Einheimischen. Erneut waren die Auseinandersetzungen am Kaltbrunner Markt massiv, die Dimensionen aber um einiges kleiner als vor zwei Jahren. Obwohl die Freinacht dieses Jahr abgeschafft worden war, ist die Masse an betrunkenen jungen Menschen augenfällig gewesen. Der Kaltbrunner Gemeindepräsident Markus Schwizer sah mit eigenen Augen, dass Jugendliche bereits Alkohl mit ans Fest brachten und sich betranken. Dass die Saufereien exzessiv waren, meldet auch die Kantonspolizei.
Von zwei Schlägereien wird berichtet, die zwar das eigentliche Dorffest gemäss Schwizer nicht beeinträchtigten – «viele haben davon wahrscheinlich nicht einmal etwas bemerkt» –, aber eben doch überschatteten.
Aggressive Stimmung
Die Polizei und der von der Gemeinde beauftragte private Sicherheitsdienst hatten alle Hände voll zu tun. Die beiden Verhafteten leisteten Widerstand und verhielten sich aggressiv. Zudem wurden die Polizisten auch von andern behindert. Offensichtlich waren es zwei Personengruppen, welche die Polizeibeamten provozierten und übelst bedrohten und beschimpften, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Eine der beiden Gruppen waren Rechtsextreme, allesamt waren sie betrunken.
Bereits vor zwei Jahren hatte der Jahrmarkt für Negativschlagzeilen gesorgt. Damals war es zu einer Massenschlägerei zwischen Rechtsextremen und Ausländern gekommen. Über 40 Personen schlugen sich dabei die Köpfe ein, es gab mehrere Verletzte. Dieses Mal war laut Polizei keine Ausländergruppierung beteiligt. Nun werde man noch einmal über die Bücher gehen müssen, sagte Markus Schwizer gestern. Weitere Verbote für den Markt im nächsten Jahr könnten sicher nicht ausgeschlossen werden, er wolle aber nicht die friedlichen Festbesucher bestrafen, weil ein paar wenige sich nicht unter Kontrolle hätten.
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