Hohe Geldstrafen für Rechtsextreme

2007-11-27

Die Glarner Behörden haben 18 rechtsextreme Schläger ermittelt, die im Juni in Glarus eine Anti-Rassismus-Kundgebung der Jungsozialisten überfallen hatten. Einigen blühen hohe Geldstrafen.Glarus. – Von den 25 bis 30 Rechtsextremen konnten 18 von der Polizei identifiziert werden. Sechs davon haben sich vor Gericht zu verantworten, zehn erhalten Geldstrafen von bis zu 180 Tagessätzen. Gegen zwei der Identifizierten ist das Strafverfahren mangels Beweisen eingestellt worden, wie die Kantonspolizei Glarus gestern mitteilte.Die ausgesprochenen Strafen gegen die rechtsextremen Schläger betragen im Minimum 150 Tagessätze und sind zum Teil bedingt, zum Teil unbedingt ausgesprochen worden. Abhängig war dies davon, ob die Täter bereits vorbestraft waren, wie der Glarner Verhörrichter Markus Denzler auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA erklärte. Die sechs Personen, deren Fall nun zur Anklage an die Glarner Staatsanwaltschaft weitergereicht wurde und die gerichtlich beurteilt werden müssen, sind nicht geständig.Nur ein Glarner dabeiBei den überführten Tätern handelt es sich um Schweizer im Alter zwischen 17 und 28 Jahren. Nur einer der Männer stammt dabei aus dem Kanton Glarus, die anderen sind in den Kantonen Schwyz, Zürich, St. Gallen, Aargau und Schaffhausen wohnhaft. Viele von ihnen waren der Polizei bereits bekannt – neun von ihnen sind auch bereits vorbestraft.Bei Hausdurchsuchungen sind in vielen Fällen Zeugnisse von rechtsradikalem Gedankengut, Waffensammlungen, Baseball-Schläger, Schlagringe und Ähnliches gefunden worden. Die Strafuntersuchungsbehörden ermittelten hauptsächlich wegen Angriffs, Landfriedensbruchs sowie Gewalt und Drohung gegen Beamte.Brutaler AngriffDer Vorfall hatte sich am 23. Juni ereignet. Auf dem Kundgebungsgelände der Juso griffen die Rechtsextremen teilweise zu dritt oder zu viert überfallartig Passanten und Kundgebungsteilnehmer an. Vier Polizeibeamte in Zivil stellten sich den 25 bis 30 Angreifern entgegen. Drei Polizisten und eine Kundgebungsteilnehmerin wurden verletzt. Die Schläger waren während der Attacken mit Kapuzen und Sonnenbrillen maskiert; sie wurden aber von Passanten gefilmt.