Hier kocht der Fascho: Was Benu vom «SwissDinner» bei seiner Band Indiziert so angerichtet hat

Watson.

Neulich bei «SwissDinner»: Der Benu lädt zum «SwissDinner» nach Altbüron LU. Der 30-Jährige stellt sich als Wärmepumpen-Techniker vor, ist verheiratet und hat drei herzige kleine Kinder. 

Doch sein sonniges Menü entpuppt sich als falscher Hase mit Kopfnuss-Salat: Benjamin Lingg ist Bassist der rechtsradikalen Band Indiziert – auf «Tele Züri» und weiteren Regionalsendern spielt er den freundlichen Fascho von nebenan.

Das wird deutlich, wenn man sich sein Rezept nochmal auf der Zunge zergehen lässt: watson hat den schönen TV-Bildern die hässlichen Texte seiner Band gegenübergestellt. 

«Das riecht nach Ärger / wenn die unsere Lieder spielen / Das riecht nach Ärger / wenn wir durch die Städte ziehen / Das riecht nach Ärger / wenn das Pulverfass explodiert / Das riecht nach Ärger / Ja, das riecht nach ‹Indiziert›.»

Aus «Das riecht nach Ärger» von der gleichnamigen Indiziert-CD

1.) So geht falscher Hase: Man nehme ein seriös und freundlich wirkendes Gefäss …

«Grünes Licht für kriminelle Banden / das grenzenlose Verbrechen begeht / Diebe und Gauner überfallen das Land / kein Schutz mehr für Frau und Kind.»

Aus dem Lied «Ostwerweiterung»

2.) … und fülle es mit überbordendem Nationalstolz, den man etwas überkochen lässt.

«Ja, du siehst mich an und du glaubst wärst wie ich / doch auch wenn es dort steht – nein, das bist du nicht / hör gut zu mein Freund, hier kannst du was lernen / wir sind Eidgenossen, denn Schweizer kann man werden / Wer für alles offen ist, kann ja nicht ganz dicht sein / Zum Teufel mit Rot-Grün, diesem Einbürgerungsverein / im neuen Schweizer Pass steht dein Name geschrieben / doch die Mentalität ist in deinem Blut geblieben.»

Aus «Wir sind Eidgenossen» von der Indiziert-CD «Die letzte Bastion»

3.) Obacht, Koch-Kamerad! Schon beim Einkauf kannst du zum Verräter werden!

«Dass jeder der dort konsumiert / Multikultur mitfinanziert / und dass jeder einzelne Biss / auch Kultur-Mord ist / Nein, wir wollen den Frass hier nicht haben / Eidgenossen, kauft nicht in diesem Laden / und verachtet zutiefst jene Personen / die das Pack auch noch mit Kapital belohnen.»

Aus «Boykott» von der Indiziert-CD «Das riecht nach Ärger»

3.) Am besten, man macht es sich selbst. So wie hier beim Ausräuchern.

«Die leckeren Dosen aus dem Orient / nur er alleine die Zutaten kennt / hausgemacht, so ist auch ihr Essen / sie wixen rein, und ihr wollt es fressen.» 

Aus «Eure Schweiz ist nicht unsere Eidgenossenschaft» von der Inidiziert-CD «Das riecht nach Ärger»

4.) Vorbereitung ist auch beim Küchen-Dampf ablassen die halbe Saalmiete!

«Die einen sind noch beim Ärmel hochkrempeln / die anderen noch beim Schubsen und Rempeln / als Antwort gibt’s Rock und Massagen / Tritte, Kopfnüsse und blutige Nasen / Saalschlacht, Saalschlacht, die anderen werden plattgemacht.»

Aus «Saalschlacht» von der Indiziert-CD «Das riecht nach Ärger»

5.) Ein Türöffner bei jedem Apéro: Pöbeln gegen «die Presse» und «die Politiker».

«Die Presse schreit verbieten, diesen Finger können sie haben / wir scheissen auf ihre Lügen, das können wir euch sagen / ein fieses Grinsen allemal, ganz locker und ungeniert / denn ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ‹Indiziert› / Die Politik spricht Klartext: ‹Wir brauchen Gesetze / gegen diese Band und ihre ganzen Texte› / Ihr könnt uns gern verbieten, doch was wird es euch nützen? / Die Saat ist gesät, nichts kann euch mehr schützen»

Die Bibel sagt dazu: Wer den Wind sät, erntet den Sturm

6.) Mit Kindern kochst du noch jedes Publikum weich: Wer solche Schnüggel hat, kann gar kein böser Chef sein!

«Deine Tochter hat einen neuen Freund / die deutsche Sprache kennt er nicht / er spricht nur diesen Gangsterslang / du verstehst kein Wort, wenn er zu dir spricht / du hasst seinen Blick, du hasst sein Gesicht / die gefälschte Rolex an seiner Hand / der Mistkerl, will deine Tochter / es muss etwas geschehen, in diesem Land.»

Aus «Es muss etwas geschehen, in diesem Land» von der Indiziert-CD «Die letzte Bastion»

7.) Nationalismus überkocht, mit Kindern garniert und Xenophobie beigemischt – aber hast du nicht eine Zutat vergessen? Wie wäre es mit einer Prise vollen Kelle Homophobie???

«Jetzt erzähle ich einmal von meinem neuen Plan / es handelt sich um ein Homo-Ausschaffungsprogramm / aus der Gesellschaft aus dem Sinn, das ist doch sonnenklar / doch wohin mit ihnen? Keine Ideen waren da / den falsch gepolten Haufen, wer will den denn schon haben? / Die Neger in Afrika oder die Neger in den Staaten? / Na klar, wen wundert’s? / Die Antwort lautet nein, / dann bleibt nur noch ein Ort, der muss die Lösung sein / Homos an den Nordpol, das wäre ja der Hit / und nehmt bloss euren HIV-Virus mit»

Aus «Homos an den Nordpol» von der Indiziert-CD «Das riecht nach Ärger»

8.) Und fertig ist das aufgewärmte Mahl von ewiggestern. Und nun, lieber Schweizer, friss oder stirb. Denn jeder radikale Koch weiss: Bist du nicht hungrig, brauch ich Gewalt.

«Kennst du das Geräusch einer knallenden Faust / oder wenn ein Knochen bricht / der Klang von zerschlagenden Zähnen / oder eines Trittes ins Gesicht / Jugend und Gewalt / Jugend und Gewalt / Jugend und Gewalt / hörst du, wie es knallt?»

«Aus «Jugend und Gewalt» von der Indiziert-CD «Die letzte Bastion»

PS: Und wer meint «Der tut nichts, der will nur spielen» bekommt zum Dessert noch das hier vorgesetzt:

«Ich möchte ein Spiel spielen / Ich möchte ein Spiel spielen / Ich möchte ein Spiel spielen / und es wird Blut fliessen.»