Gründe für Wahl der SVP vielfältig

NeueLuzernerZeitung

sda. Die SVP ist alles andere als ein homogenes Gebilde. Zwischen den Parteianhängern und dem Parteikurs gibt es erhebliche Unterschiede. Dies zeigt eine im Rahmen des nationalen Forschungsprogramms 40+ ausgearbeitete Studie.

Eines der beiden grossen Themen der SVP ist die Einwanderungs-, Asyl- und Ausländerthematik. Die Fremden stünden bei der SVP grundsätzlich unter Verdacht und würden als Problem betrachtet. Sie müssten nachweisen, dass sie keinen Missbrauch betreiben. Das Misstrauen gegenüber Fremden und das ausgeprägte nationale Zugehörigkeitsgefühl seien zwar auch die zentralen Themen der SVP-Anhänger. Die Beweggründe, SVP zu wählen oder für die SVP zu stimmen, seien aber vielfältig.

Kein einheitliches Profil

Entgegen dem Klischee der Neinsagerpartei, das der SVP anhafte, besässen die aus allen Gesellschaftsschichten stammenden Anhänger kein einheitliches Profil. Abhängig seien die diversen Profile vom gesellschaftlichen Hintergrund und von der Vergangenheit der Einzelnen. Untersucht wurde die SVP im Rahmen der Nationalfondsstudie 40+ «Rechtsextremismus ­ Ursachen und Gegenmassnahmen». Die SVP sei jene der grossen, nationalen Parteien, die am weitesten rechts stehe und rechtspopulistisch politisiere, schrieben die Autoren der Studie.

Für die SVP «ein Skandal»

Die SVP bezeichnet die Studie in einer Stellungnahme vom Montag als Skandal und als Verschleuderung von Steuergeldern. Den SVP-Mitgliedern würden Feindseligkeiten gegenüber Immigranten unterstellt und die Partei in Zusammenhang mit rechtsextremen Gruppen gebracht.

Die SVP verwahre sich in aller Form gegen diese «dreckigen Vorwürfe» und fordere den Bundesrat auf, beim Nationalfonds die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen, hiess es weiter. Der Nationalfonds lasse sich für politische Zwecke instrumentalisieren.