Grossaufgebot der Polizei bei Extremisten

Schweiz am Sonntag: Die rechtsextreme Pnos feiert in Kaltbrunn. Dagegen demonstrieren Linksaktivisten in Rapperswil.

Nach dem Neonazi-Konzert von letztem Wochenende in Unterwasser war die Nervosität gross. Lange war nicht klar, wo sich die «Partei national orientierter Schweizer» (Pnos) gestern treffen würde. Ihre Feier fand dann schliesslich am Abend in einer Festbaracke hinter dem Restaurant «Löwen» in Kaltbrunn statt.

Eine Handvoll Sicherheitsleute der Pnos kontrollierten auf dem Parkplatz des Wirtshauses die ankommenden Gäste, um zu verhindern, dass sich unliebsame Personen Zutritt zum Anlass verschafften. Vor Ort waren zahlreiche Medienvertreter von TV- und Radiostationen sowie Zeitungen. Mehrere Patrouillen der Kantonspolizei St. Gallen sorgten vor Ort für Ruhe und Ordnung.

Vor der Feier trat Pnos-Präsident Dominic Lüthard am Rande des «Löwen»-Parkplatzes vor die Medien. Er erklärte unter anderem, dass es sich bei der «Gründungsfeier» um einen privaten Anlass handle und die Öffentlichkeit deshalb nicht erwünscht sei. Er beklagte zudem die «derzeitige Hetze gegen national gesinnte Personen». Gemäss Lüthard hatten sich bis etwa 19 Uhr zwischen 60 und 70 Pnos-Anhänger in der Baracke versammelt. Er versprach, es würde eine friedliche Feier werden. Als Redner waren Lüthard selber sowie Yannic Nuoffer (DPS), Sven Skoda (DE) und der Sektionsleiter Ostschweiz angekündigt. Zudem sollte die Band «Flak» spielen. Lüthard erklärte weiter, dass die hauseigene Security die Sicherheit der Gäste gewähren und «Eindringlinge» abwehren würde.

«Antifa» mobilisiert ebenfalls

Gegen den Pnos-Anlass demonstrierte die «Antifaschistische Aktion» (Antifa) bereits am späteren Nachmittag am Bahnhof Rapperswil. Rund 60 zum Teil vermummte Linke wehrten sich auf dem Bahnhofplatz gegen die Gründungsfeier der Pnos. Sie skandierten Parolen wie «Siamo tutti antifascisti» oder «Schweizer Polizisten schützen die Faschisten». Grund für Letztere dürfte das Grossaufgebot der Polizei gewesen sein: Innert Kürze wurden die Linksautonomen, die einen Umzug der Bahnhofstrasse entlang veranstalten wollten, von Dutzenden Polizisten eingekesselt. So wurde aus dem Umzug nichts. Die Demo löste sich nach rund einer Stunde wieder auf. Die Antifa-Anhänger machten sich anschliessend aber nicht nach Kaltbrunn auf, sondern bestiegen wieder den Zug in Richtung Zürich.